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Debatte um Erdverkabelung im Montafon

Montafon - Das Thema Erdverkabelung wird im Montafon schon seit geraumer Zeit thematisiert. Der Stand Montafon bemüht sich schon länger gemeinsam mit der Bürgerinitiative „Pro Nofatnom“ und den Vorarlberger Illwerken um eine sachliche Diskussion zu diesem Thema.

Allerdings habe es eine überraschende Wende in der Diskussion um Erdverkabelung der Stromleitungen im Montafon gegeben. Jene Firma, die in Salzburg eine Machbarkeitsstudie für Erdverkabelungen durchgeführt hat und auch im Land von Befürwortern immer wieder zitiert wurde, weigere sich nun, an einer öffentlichen Diskussion teilzunehmen. “Weil die Ergebnisse unserer Studie in Salzburg zu optimistisch interpretiert wurde”, wie es in einer offiziellen Stellungnahme heißt.

“Zu optimistisch”

Zur Vorgeschichte: der Stand Montafon ist seit längerem um eine offene, sachliche, fachliche und unvoreingenommene Aufarbeitung der Erdverkabelungs-Debatte im Montafon bemüht. In Zusammenarbeit mit den Vorarlberger Illwerken und der Bürgerinitiative “Pro Nofatnom” war eine Podiumsdiskussion geplant, um das Thema mit Befürwortern und Gegnern öffentlich debattieren zu können. Die Dresdner Firma KEMA – die nach einer Machbarkeitsstudie in Salzburg auch in Vorarlberg Befürworter der Erdverkabelung auf den Plan rief – hat jetzt allerdings einen Rückzug angetreten. “Die Zusammenhänge zur Verkabelung von Höchstspannungsleitungen sind sehr komplex und für Laien schwer zu verstehen”, heißt es in der schriftlichen Absage. “Das führte leider dazu, dass die Ergebnisse unserer Machbarkeitsstudie zu optimistisch interpretiert und ohne Beachtung der erforderlichen technischen und wirtschaftlichen Randbedingungen verallgemeinert wurden.” Um weiteren Schaden von der Firma abzuwenden, werde KEMA an keiner öffentlichen Diskussion zu diesem Thema mehr teilnehmen.

Neuer Termin

Neben Univ.-Prof. Dr. Ing. Hans-Jürgen Haubrich vom Institut für elektrische Anlagen und Energiewirtschaft der Rheinisch-Westfälische Technischen Hochschule Aachen (RWTH) sowie Vertretern der Illwerke und der Bürgerinitiative wird jetzt Prof. Dr. Ing. Bernd Oswald (Leiter des Instituts für Energieversorgung und Hochspannungstechnik der Uni Hannover) am Podium Platz nehmen. Prof. Oswald ist mit dem Thema vor allem in Niedersachsen befasst und hat zur Verkabelung von Hochspannungsleitungen interessante Gutachten und Machbarkeitsstudien erstellt. Aufgrund terminlicher Auslastung der beiden Experten ist die öffentliche Diskussionsrunde im Montafon nach derzeitigem Stand der Dinge erst kommenden Februar realisierbar. “Sobald nähere Details bekannt sind, werden wir den genauen Termin bekannt geben”, so Standesrepräsentant Erwin Bahl, der sich eine breite Bevölkerungsbeteiligung bei der spannenden Diskussion erhofft.

Quelle: Meznar-Media OG

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