AA

Caritas: Zwischen Bangen und Hoffen

„In meiner Heimat Dagestan (Russland) habe ich als Taxifahrer gearbeitet und unwissentlich auch Fahrgäste mitgenommen, die einer verbotenen religiösen Gruppierung angehörten.

Aus diesem Grund wurde ich von der Polizei zur Fahndung ausgeschrieben – bis mir schließlich nur noch die Flucht blieb“, schildert Herr B. seine schwierige Situation. Gemeinsam mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebt er nun seit genau einem Jahr in Vorarlberg – und hofft auf einen positiven Bescheid im laufenden Asylverfahren.

Die Familie B. ist kein Einzelfall, immer mehr Flüchtlinge kommen nach Vorarlberg, die Asylverfahren dauern immer länger, die Flüchtlinge und Migranten sind auf Grund der gesetzlichen Situation in Österreich immer häufiger zum Nichtstun verdammt. In dieser schwierigen Situation wandten sich vergangenes Jahr zahlreiche Menschen an die Caritas Flüchtlings- und Migrantenhilfe in Feldkirch. 944 KlientInnen wurden hier intensiv betreut und beraten. Im Jahr 2002 waren es noch 509 Klientinnen. Am 31.12.2003 wurden 300 AsylwerberInnen im Rahmen der Grundversorgung betreut und beraten.


Zurück in die Heimat

„Im Rahmen der Beratungsgespräche bieten wir den Flüchtlingen und Migranten auch die Möglichkeit an, ihnen eine legale Heimreise zu ermöglichen“, so die Stellenleiterin der Flüchtlings- und Migrantenhilfe der Caritas, Mag. Monika Kawaus. 71 Männer und Frauen ließen sich beraten, 41 von ihnen kehrten tatsächlich wieder in ihre Heimat zurück.

Im Jahr 2003 wurden in Vorarlberg 15 Flüchtlinge offiziell anerkannt. Die Caritas versucht mit Sprachkursen, Berufs- und Wohnungsintegration und Integration ins Umfeld, diesen Menschen so schnell wie möglich ein neues Heimatgefühl für unser Land zu geben.


Beschäftigung als Therapie

Alle anderen Flüchtlinge und Migranten leben hier in der ständigen Angst, abgeschoben zu werden. Bis zu drei Jahre warten die Betroffenen oft auf einen Bescheid, der nur zu oft negativ ausfällt. Um dem tristen Dasein in der Zeit des Wartens etwas entgegenzuwirken, rief die Flüchtlingshilfe der Caritas Vorarlberg vergangenes Jahr das Projekt Nachbarschaftshilfe wieder ins Leben, das sich als eine Form der Beschäftigungstherapie und Tagesstrukturierung versteht. Im Rahmen dieses Projektes werden Kontakte zwischen Asylwerbern und Privatpersonen hergestellt und diverse kleine Hilfsdienste im Privatbereich (z.B. Haus- und Gartenarbeit) vermittelt – gegen eine Spende, da die eine Bezahlung für die Tätigkeit nicht zulässig ist. Im Jahr 2003 machten die Flüchtlinge mit großer Begeisterung im ganzen Land 165 Einsätze, oder noch genauer, sie leisteten 2.534 Arbeitsstunden.

Nähere Informationen zu diesem Projekt erhalten Sie bei Mag. Veronika Winsauer unter: 05522/200-1222.

Auch im Rahmen der EU-Beschäftigungsinitiative EQUAL konnten 2003 genau 30 AsylwerberInnen die trostlose Wartezeit auf einen Asylbescheid mit verschiedensten Qualifizierungsmaßnahmen wie Deutschsprachkurse, von der Caritas vermittelte Volontariatsplätze oder EDV-Kurse, überbrücken.

Jugendliche Migranten

Erstaunlich ist auch die Zahl der jugendlichen Flüchtlinge, die vergangenes Jahr die Hilfe der Caritas in Anspruch nahmen. 26 Buben und Mädchen im Alter von 14 bis 18 Jahren kamen ohne Eltern, Geschwister oder sonstige Angehörige nach Vorarlberg. Völlig auf sich alleine gestellt versuchten sie hier, ein neues Leben zu beginnen. Rückfragehinweis: Mag. Mirjam Meyer, Abteilung Kommunikation, Caritas Vorarlberg

Tel. 05522/200-1038
Fax 05522/200-1005
E-Mail: Mirjam Meyer
Internetseite:CARITAS VORARLBERG

SPENDENKONTO: Raiffeisenbank Feldkirch, Kontonummer: 40006, BLZ: 37422

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Caritas: Zwischen Bangen und Hoffen