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BZÖ-Hagen rechnet mit Gorbach ab

Bregenz – Das Vorarlberger BZÖ hat Hubert Gorbach aus der Partei ausgeschlossen – und damit, Konsequenzen aus der Telekomaffäre gezogen. BZÖ-Nationalrat Christoph Hagen gab sich gestern völlig unbeeindruckt.

„Bei uns ändert sich gar nichts, weil Gorbach uns in den vergangenen Jahren nie zur Verfügung gestanden ist und nur noch passives Mitglied war.“

Harte Worte für Ex-Kollegen

Hagen ist sich sicher: „Ein Imageschaden wäre dem BZÖ Vorarlberg entstanden, hätten wir Gorbach nicht ausgeschlossen.“ Der Hörbranzer beruft sich in diesem Punkt auch auf Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Seine harte Ansage: „Mir haben viele gesagt, dass Gorbach ihnen noch nie sympathisch war – und diese Machenschaften nun erst recht keinen positiven Eindruck hinterlassen haben.“ Wobei bei Gorbach natürlich die Unschuldsvermutung gelte. Hagen gab gleich auch seinen ehemaligen Mitstreitern Wolfgang Maurer und Harald Kaufmann eines mit auf den Weg. Mit Maurer, dem Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl, habe er sich mittlerweile wieder versöhnt: „Damit hat es sich. Politisch tut er nichts mehr und das ist gut so.“ Was ist bei Kaufmann Sache? „Mit ihm hatte ich in der letzten Zeit überhaupt keinen Kontakt mehr. Das nehme ich zur Kenntnis.“ Und was gilt bei Arno Eccher, dem einstigen BZÖ-Mann und nunmehrigen FPÖ-Landesgeschäftsführer? „Wenn jemand ständig hin und her springt und nicht weiß, wo er daheim ist, dann sagt das eigentlich alles.“

Hagen ist zuversichtlich

Als erneuten Rückschlag will Hagen die Causa Gorbach nicht verstanden wissen. 170 Mitglieder habe das BZÖ im Land mittlerweile, ein neues Büro in Lochau, eine neue Homepage und mit Ute Fetz eine neue Landesgeschäftsführerin. Deren Gehalt Hagen teilweise „aus eigener Tasche bezahlt“. Klar, angesichts des äußerst schmalen Etats: Dem Vorarlberger BZÖ stehen laut Hagen pro Jahr lediglich 6000 Euro zur Verfügung; wobei die Bundespartei die Büromiete übernimmt. Trotz aller Widrigkeiten, gibt sich Hagen unverändert selbstsicher: „Es fällt dem BZÖ immer leichter, Fuß zu fassen, weil Bucher immer besser ankommt.“ Das BZÖ baue derzeit Ortsgruppen auf – etwa in Dornbirn und Feldkirch – , großes Ziel bleibe die Nationalratswahl 2013 und die Verteidigung seines Nationalratsmandates: „Und ich gehe davon aus, dass es klappt.“

Berndt, Filzmaier skeptisch

Meinungsforscher teilen diese Zuversicht mitnichten. „Das BZÖ hat keine Personen, keine Persönlichkeiten“, sagt Edwin Berndt, „nach derzeitigem Stand ist es für das BZÖ in Vorarlberg aussichtslos, den Nationalrat zu verteidigen.“ Schadet die Causa Gorbach? Politologe Peter Filzmaier: „Es gibt keine Negativkonsequenzen, weil das BZÖ zuvor schon unter der Wahrnehmungsschwelle lag.“ Filzmaier sieht insgesamt schwarz für das BZÖ nach Jörg Haiders Tod: „Parteipolitiker oder Quereinsteiger, die Haiders Rolle übernehmen könnten, sind selbst mit dem Fernglas nicht in Sicht.“ Und das sind dann wohl düstere Prognosen.

VN

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