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"Burka ist Geschmacksfrage"

Feldkirch – VOL Live hat in Feldkirch nachgefragt, wie die Menschen in Vorarlberg Vollverschleierungen empfinden.
Umfrage in Feldkirch

Am 29. April beschloss Belgien als erstes europäisches Land ein Verbot der Vollverschleierung muslimischer Frauen. Die Abgeordneten stimmten in Brüssel ohne Gegenstimmen für das Burka-Verbot, das auch auf Straßen und in Geschäften gelten soll. Menschenrechtler hatten das Gesetz schon im Vorfeld kritisiert, da es die Grundfreiheiten einschränke.

In Frankreich wurde am Dienstag in einer Resolution ein Verbot für das Tragen des Ganzkörperschleiers beschlossen. Vertreter der französischen Muslime kritisierten das geplante Verbot als Stigmatisierung des Islam. Ein Totalverbot soll bis September ausgesprochen werden.

“Jeder soll tragen, was er will”

Vorarlberger sehen das Thema Vollverschleierungen gelassen, das Tragen einer Burka ist laut vielen Aussagen eine “Geschmacksfrage”.

Hannes Duelli aus Feldkirch ist der Meinung, dass ein Verschleierungsverbot aus Sicht der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit ein sehr schwieriges Thema darstellt. Im Zuge der Integrationsbemühungen wäre es aus seiner Sicht aber angebracht, wenn man dem Verbot zustimmen würde. “Das Thema ist leider sehr religiös behaftet, und da wird es sehr, sehr kompliziert”, so Duelli. “Ich persönlich würde darunter leiden, wenn ich mich von oben bis unten vermummen müsste.”

Esra Önen aus Meiningen hält das Burka-Verbot für angebracht. Allerdings ist sie der Meinung, dass prinzipiell jeder selbst entscheiden sollte, was er anzieht. Die 20-Jährige würde jedenfalls keine Burka überziehen.

Mustafa Kurt aus Hohenems steht dem Tragen von Burkas offen gegenüber. Auch er ist der Ansicht, dass jeder Mensch tragen soll, was er möchte. “Aber wenn die Frauen sich mit der Verschleierung nicht wohlfühlen, dann sollten sie auch keine tragen müssen”, so der 25-Jährige.

Sonia Falih aus Feldkirch denkt, dass das Verschleierungsverbot auch eine Mahnung an die Gesellschaft darstellt.  Wenn sie müsste, würde sie eine Burka tragen, so die 37-Jährige.

Der Feldkircher Michael Wuggenig ist der Ansicht, dass es sich bei dem Burka-Verbot um ein radikales Gesetz handelt, allerdings sei er auch “irgendwie froh, dass es sich durchgesetzt hat”.

Umfrage zum Thema Burka-Verbot

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