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Bundesheer: Neun Vorfälle mit Dienstwaffen in den letzten 30 Jahren

Neun Vorfälle gab es in den letzten 30 Jahren.
Neun Vorfälle gab es in den letzten 30 Jahren. ©APA
Der tödliche Schuss am Montagabend in einem Amtsgebäude des österreichischen Bundesheeres ist nicht der einzige Vorfall mit Dienstwaffen, aber seit langem der schrecklichste. 1987 kam unter ähnlichen Umständen in einer Kaserne in Melk ein Wachsoldat ums Leben. Auch ein Vorarlberger Soldat verletzte sich 2012 selbst.
Wachsoldat erschossen: Was man bisher weiß

Im Folgenden bringt die APA einen Auszug von Schussvorfällen beim Bundesheer in Österreich:

Mai 1987 – In der Pirago-Kaserne in Melk löst sich bei der Wachablöse ein Schuss aus dem Sturmgewehr eines 21-jährigen Wehrmannes, der einen 19-jährigen Kameraden tödlich am Kopf trifft. Eine Untersuchung ergibt, dass der 21-Jährige entgegen der Vorschriften das Gewehr nicht entladen hatte, ehe er das Wachlokal betrat.

September 1997 – In der Spratzerner Kopal-Kaserne bei St. Pölten feuert ein betrunkener Unteroffizier mit seiner Glock-Pistole auf einen Korporal, der seitlich in den Bauch getroffen wird. Der Mann überlebt schwer verletzt, weil die Schnalle des Feldgurts das Projektil ablenkt. Der Unteroffizier dachte, die Waffe sei nicht geladen und drückte ab.

Mai 2009 – Ein 25-jähriger niederösterreichischer Soldat wird im Kosovo von einem Kollegen durch einen Schuss in die linke Schulter verletzt. Der Schuss aus der Glock-80-Pistole hat sich unabsichtlich gelöst.

August 2010 – Ein 23-jähriger Berufssoldat schießt sich am Truppenübungsplatz Ramsau/Molln in Oberösterreich während einer Übung unabsichtlich mit einer Pistole in seinen Oberschenkel. Der Korporal muss operiert werden.

September 2012 – Bei einer Pistolenschießübung am Truppenübungsplatz Lizum-Walchen in Tirol schießt sich ein Vorarlberger in den Fuß. Der 31-jährige Berufssoldat erleidet eine Fleischwunde.

Jänner 2014 – Auf dem Truppenübungsplatz Bruckneudorf im Burgenland schießt sich ein Gefreiter mit seinem Sturmgewehr in den Unterschenkel. Der 24-jährige Steirer wird schwer verletzt.

Jänner 2015 – In der Innsbrucker Conradkaserne löst sich beim Entladen der Waffe eines 19-Jährigen unabsichtlich ein Schuss und trifft einen Kameraden am Oberschenkel.

August 2017 – Aus der Dienstwaffe eines in Afghanistan stationierten Bundesheer-Majors löst sich ein Schuss. Ein US-Armeeangehöriger wird dabei am Knie getroffen.

Oktober 2017 – In einem Amtsgebäude des Bundesheeres in der Vorgartenstraße in Wien-Leopoldstadt schießt ein 22-jähriger Wachkommandant mit seinem Sturmgewehr einem 20-jährigen Kameraden, der sich in einem Ruheraum befand, in den Kopf. Die alarmierte Rettung kann dem jungen Wiener nicht mehr helfen. Der 22-jährige Salzburger wird festgenommen.

(APA)

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