Vizepräsident David Will, der die interne Untersuchungskommission zur Finanzsituation der FIFA geleitet hatte, wurde trotz eines Redeantrages nicht das Wort erteilt. FIFA-Präsident Joseph Blatter, der die Kommission vor einigen Wochen suspendiert hatte, begründete den Vorfall damit, dass die vereinbarte Zeit für die Dauer des Außerordentlichen Kongresses abgelaufen sei. Der Schweizer erntete dafür Buh-Rufe der Delegierten und beim Abgang gab es mit seinem Herausforderer Issa Hayatou aus Kamerun noch ein hitziges Wortgefecht.
Am Mittwoch stellt sich Blatter der Wiederwahl, souverän wirkte der Amtsinhaber bei seinem letzten Auftritt vor der Abstimmung der 199 FIFA-Mitgliedsländer nicht. Blatter betonte zunächst, die Finanzen des Internationalen Fußball-Verbandes seien gesund: “Wir haben Hunderte von Millionen auf dem Konto. Darüber wären andere Verbände froh.” FIFA-Generalsekretär Michel Zen-Ruffinen meldete erneut Zweifel an dem offiziellen Zahlenwerk an.
Der Generalsekretär weigerte sich den Kongress zu leiten, weil er zu wenig in die Vorbereitung des finanziellen Berichts involviert war. Der Unmut der Delegierten gegen Blatter nahm im Verlaufe der Sitzung immer mehr zu, weil er nur ihm freundlich gesinnten Personen Fragen gestattete. Mehr als 15 Delegierte – fast durchwegs Gegner Blatters – kamen nicht mehr zu Wort, weil der Präsident den Kongress nicht über die vorbestimmte Zeit weiterführen wollte.
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