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Bregenzer Festpiele: Suche nach Geldgebern

Die Bregenzer Festspiele und der „Verein der Freunde der Bregenzer Festspiele“ suchen nach Geldgebern für die Sanierung des Bregenzer Festspielhauses. Vier Millionen Euro sollen zusammenkommen.

In dem am Dienstag vorgestellten Fundraising-Konzepts sind Beträge von einem bis zu 100.000 Euro vorgesehen. Bund, Land und Stadt Bregenz steuern zu Instandsetzung und Umbau des Festspielhauses 35 Millionen Euro bei. Baubeginn ist unmittelbar nach der kommenden Festspielsaison im Sommer 2005.

Um seinen Namen als „Donator“ im 1980 eröffneten Festspiel- und Kongresshauses verewigt zu sehen, muss man tief in die Tasche greifen. Die drei Donatoren-Stufen Platin, Gold und Silber entsprechen den Beträgen 100.000, 50.000 und 25.000 Euro. Festspiel-Präsident Günter Rhomberg erhofft sich zehn bis 15 Platin-Donatoren, „dann wäre schon knapp die Hälfte des Geldes beisammen“. Grundsätzlich soll sich aber jedermann an der Sanierung des Festspielhauses beteiligen können. Für 700 Euro können Festspiel-Begeisterte einen Sessel aus dem Großen Saal erwerben, der im Zuge der Umbauarbeiten neu bestuhlt wird. Spender von 100 Euro erhalten einen symbolischen Sanierungs-Baustein.

Zudem wird bei allen seit Oktober verkauften Festspiel-Karten für die kommende Saison ein „Sanierungs-Euro“ aufgeschlagen, der bezahlt werden kann, aber nicht muss. “90 Prozent der Leute akzeptieren den Euro“, freute sich Franz Salzmann, Kaufmännischer Leiter der Festspiele. Rhomberg rechnete damit, dass durch die Kartenaktion 300.000 bis 400.000 Euro hereinkommen werden.

Rhomberg zeigte sich zuversichtlich, dass das Fundraising-Konzept auf Resonanz stoßen wird. Er betonte die Bedeutung der Bregenzer Festspiele für die Region und bezeichnete das Festspielhaus als Impulsgeber, „nicht nur wirtschaftlich, sondern auch künstlerisch“. Es brauche Magnetpunkte, die eine Region herausheben, auch wenn diese Kosten verursachten. Hans-Peter Metzler vom Verein der Freunde der Bregenzer Festspiele verwies darauf, dass die Bregenzer Festspiele mehr als 150 Mio. Euro zur Wirtschaftskraft der Region beisteuern würden. „Zur Sanierung des Festspielhauses beizutragen, ist eine Chance für alle, an der Schönheit, der Kreativität und am künstlerischen Potenzial dieser Region teilzuhaben“, sagte Intendant David Pountney.

Die Zusage der Festspiele, vier Mio. Euro selbst zu tragen, war Voraussetzung für den Baubeschluss gewesen. Die von Bund, Land und Stadt Bregenz übernommenen 35 Mio. Euro werden nach dem Schlüssel 40:35:25 aufgeteilt. Das 1980 eröffnete Festspiel- und Kongresshaus wurde von 1995 bis 1997 durch Zubauten (Verwaltungstrakt und Werkstattbühne) auf die doppelte Kubatur vergrößert. Es wird das ganze Jahr über für Veranstaltungen aller Art genutzt.

Erneuerungen stehen vor allem im Bereich der lufttechnischen Anlagen, der Heizungs-, Sanitär- und Kühlanlagen, der Elektrotechnik, der Bühnentechnik und der Akustik an. Beginn der Umbau- und Sanierungsmaßnahmen wird nach Ende der Festspielsaison 2005 sein. Die Arbeiten sollen bis zum darauf folgenden Frühsommer beendet sein, damit die Festspielproben und Aufführungen 2006 bereits im erneuerten Festspielhaus über die Bühne gehen können. Als Spiel auf dem See steht nach der „West Side Story (2003/2004) in den Sommern 2005/2006 Verdis „Troubadour“ auf dem Programm.

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