Bludenzer Kulturnacht

Kulturvereine und Künstler – 440 Mitwirkende an der Zahl – wurden zu einem abendfüllenden Paket geschnürt, das die Neugierde der Besucher bis in die späten Abendstunden wach hielt.

Stefanie greift zum Pinsel, taucht ihn streng nach Anweisung zuerst in Schnaps und dann in die von ihr gewählte Farbe. Nur kurz hält das Mädchen inne, bevor sie dem vor ihr liegenden Bild ihre grüne Note verpasst. „Perfekt“, kommentiert Maler Hubert Fritz, der die Umrisse der Bludenzer Panoramaansicht legt. „Jeder ist eingeladen, Bludenz bunt auszumalen“, versucht er die Aufmerksamkeit der vorbeiziehenden Passanten für sich und seine Malkunst zu gewinnen. Manche bleiben stehen, nähern sich, um das Gemeinschaftskunstwerk zu betrachten. Andere setzen ihren Weg unbeirrt in Richtung Innenstadt, auf der Jagd nach dem kulturellen Kick, fort.

Kultur zappen
Eine Lesung im „Höfle“, kurz darauf eine Schnellvisite durch die Ausstellungsräume im Lamperthaus, vorbei an der Sängerrunde aus Stallehr, Bings und Radin – videoclipartig nehmen die Besucher der Bludenzer Kulturnacht die Reize auf, fühlen sich von Worten, Objekten oder der Musik angezogen, die ihre Sinne berühren und unwillkürlich die Lust auf mehr in ihnen wecken.

Für jeden Geschmack
„Anders als bei den üblichen Konzerten“, empfand Elmar Dür seinen Auftritt, als Mitglied der Stadtmusik. „Wir agieren im Hintergrund. Die Geselligkeit hat uns diesmal den Rang eindeutig abgenommen“, scherzte er. Rege diskutiert wurde indes beim Ausstellungsort „Lamperthaus“. Dort, wo futuristische Darstellungsformen für ausreichend Gesprächsstoff sorgten. Angenehm überrascht vom großen Interesse, zeigte sich Kulturamtsleiter Wolfgang Maurer. „Die aufwendigen Vorbereitungen haben sich gelohnt, die Intention scheint erfüllt – Mensch trifft Kultur, Auseinandersetzung folgt“.