Wie die Berliner Polizei am Freitag mitteilte, wurde der 20-Jährige von einer Freundin erkannt, als sein Bild im niederländischen Fernsehen gezeigt wurde. Daraufhin räumte der 20-Jährige ein, sich die Geschichte vom “Waldjungen” ausgedacht zu haben.
Von Freundin erkannt, von Stiefmutter identifiziert
Nach Angaben der niederländischen Polizei wurde der 20-Jährige nach dem Hinweis der Freundin auch von seiner Stiefmutter identifiziert. “Seine Stiefmutter konnte ihn zu 100 Prozent wiedererkennen”, sagte eine Sprecherin der Polizei in Hengelo. Sein Vater ist in diesem Jahr gestorben. Laut der Polizeisprecherin hatte der Mann das Haus seiner Eltern im September 2011 verlassen, ohne zu sagen, wohin er gehen wollte. Diese wandten sich daraufhin an die Polizei. Da der junge Mann zum Zeitpunkt seines Verschwindens schon 19 Jahre alt war, wurden aber keine Nachforschungen angestellt.
Waldmensch “Ray” sprach nur Englisch
Im selben Monat tauchte der Niederländer als “Ray” beim Berliner Jugendnotdienst auf und erklärte, er kenne weder seinen Nachnamen noch seine Herkunft. “Ray” sprach zunächst nur Englisch und behauptete, er habe fünf Jahre mit seinem Vater in den Wäldern gelebt. Der sei vor kurzem gestorben, die sterblichen Überreste haber im Wald vergraben. Ein Leichnam wurde jedoch nicht gefunden. Seine Mutter sei fünf Jahre zuvor tödlich verunglückt. An die Zeit davor habe er keine Erinnerung.
Identität neun Monate lang ungeklärt
Fast neun Monate versuchte die Berliner Polizei vergeblich, seine Identität zu klären, bis sie wegen Zweifeln an seiner Darstellung vor wenigen Tagen ein Foto des Mannes veröffentlichte. Die Lügengeschichte könnte für den 20-Jährigen rechtliche Folgen haben: “Wir prüfen, ob der Tatbestand des Betrugs vorliegt”, sagte der Sprecher. Grund ist, dass der junge Mann während seines Aufenthalts in Berlin Sozialleistungen erhalten hatte.
(APA)
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