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Bekenntnis zum freien Sonntag

Dornbirn - Kirche, Kammern und ÖGB schickten ein feierliches Bekenntnis zum freien Sonntag an LH Sausgruber. Zur Gymnaestrada werde lediglich eine Ausnahme gemacht. Bekenntnis

Ausgehandelt war das längst. Josef Rauch von der Katholischen Arbeitnehmerbewegung erinnert sich an ein Jännertreffen der Plattform zum Schutz des Sonntags. „Da hat uns Dr. Manfred Fiel von der Wirtschaftskammer über die geplante Sonntagsöffnung zum ersten Gymnaestrada-Wochenende in Dornbirn erzählt.“

Rauchs Freude war klein. Ein Signal in Richtung allgemeine Sonntagsfreigabe wittert er auch. „Besondere Anlässe findet man ja immer.“ Nachdenklicher Nachsatz: „Ich weiß nicht, ob wir das auf Dauer abhalten werden.“

Norbert Loacker glaubt schon. Auf den „VN“-Bericht von gestern hagelte es Reaktionen. Prompt präzisierte Reinhard Mayer, gesellschaftspolitischer Referent der Katholischen Kirche, seine Haltung. Er sei missverstanden worden. „Wir halten eine Öffnung am Sonntag für unnötig. Wir glauben, dass die Besucher aus aller Welt genügend Möglichkeiten hätten, ihren Lebensbedarf zu decken. Vor allem eine zusätzliche Öffnung am Sonntagabend ist für uns ein falsches Signal von Gastfreundschaft.“

Auch ÖGB-Chef Norbert Loacker war in die Jännergespräche eingebunden. „Wir haben versucht, einen einmaligen Kompromiss zu finden.“ Niemals könne dieser eine Sonntag ein Schritt zur generellen Sonntagsöffnung sein. „Das wäre undenkbar.“

Und bei der Fußball-EM im Sommer 2008? Falls die ähnliche Gelüste nach längeren Öffnungszeiten weckt? „Das ist für mich noch kein Thema.“ Mit welchen Argumenten könnte man dann ablehnen, wenn man jetzt ja sagt? Das muss sich Loacker „erst im Detail anschauen“. Für die Gymnaestrada muss jetzt erst einmal die Gewerkschaft noch einen gesonderten Kollektivvertrag aushandeln, so AK-Vizepräsidentin Manuela Auer. Die Gespräche seien gerade im Gang.

Bischof, ÖGB und Kammern für Sonntag

LH Herbert Sausgruber erhält nun Post: Als Reaktion auf die Proteste gegen eine allfällige generelle Sonntagsöffnung haben Bischof Elmar Fischer, Wirtschftaftskammerpräsident Kuno Riedmann, Arbeiterkammerpräsident Hubert Hämmerle und ÖGB-Chef Norbert Loacker ein gemeinsames Bekenntnis zum arbeitsfreien Sonntag formuliert. Sie sehen „keine Notwendigkeit einer weiteren Ausdehnung des Offenhaltens am Sonntag. Die für die definierten Tourismusgebiete in Vorarlberg geltenden Regelungen sollen bestehen bleiben und nicht leichtfertig verändert werden. Heute und auch in Zukunft soll der Sonntag Tag der Ruhe, der Besinnung und der Erholung sein, ein arbeitsfreier Tag für gesellschaftliche, religiöse, kulturelle und familiäre Initiativen.“

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