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Ban ruft zu mehr Einsatz für Notleidende auf

UNO-Chef eröffnete Nothilfegipfel in Istanbul
UNO-Chef eröffnete Nothilfegipfel in Istanbul
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat die Weltgemeinschaft zu mehr Einsatz für notleidende Menschen in Krisengebieten aufgerufen. "Die Dringlichkeit ist gestiegen", sagte Ban am Montag zum Auftakt des zweitägigen ersten UNO-Gipfels für humanitäre Hilfe in Istanbul. Es gebe heute eine Rekordzahl an Menschen die Hilfe bräuchten, um überleben zu können.


Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel kritisierte in ihrer Rede, dass “zuviele Zusagen” gemacht werden, das Geld aber schlussendlich oft nicht ankäme. Zudem brauche es “nicht immer erst Aktionen, wenn eine Katastrophe passiert”.

Zum Auftakt des Nothilfegipfels kündigte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan an, dass sein Land weiterhin Flüchtlinge aufnehmen wird. “Wir werden unsere Türen niemals vor den Menschen und der Menschlichkeit schließen”, sagte Erdogan am Montag. Die Türkei habe fast drei Millionen Syrer aufgenommen und biete mehr Flüchtlingen Schutz als jedes andere Land der Welt. Menschenrechtsgruppen werfen der Regierung vor, trotz der offiziellen “Politik der Offenen Tür” die Grenzen geschlossen zu haben und Flüchtlinge aus Syrien teils gewaltsam abzuweisen.

Erdogan sagte, die Türkei leiste humanitäre Hilfe ohne Ansehen der notleidenden Person. “Schmerz kennt keine Farbe, keine Rasse, keine Sprache oder Religion.” Er sprach sich für eine Reform der humanitären Hilfssysteme aus, die effektiver werden müssten. “Ich hoffe, dass der Gipfel als Wendepunkt dient.”

An dem Gipfel nehmen rund 6.000 Vertreter von Staaten und internationalen Organisationen teil, darunter zahlreiche Staats- und Regierungschefs. Österreich ist nicht auf Regierungsebene, aber durch Mitarbeiter des Außen- und Innenministeriums, die SPÖ-Sprecherin für globale Entwicklung, Petra Bayr, sowie Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wie beispielsweise die Caritas vertreten.

Mit dem Gipfel reagieren die Vereinten Nationen auf die weltweit stark gestiegene Zahl von Krisen und notleidenden Menschen. Laut UN brauchen weltweit 125 Millionen Menschen Hilfe, 60 Millionen sind auf der Flucht. Oft reicht das Geld nicht aus, um die Menschen ausreichend zu versorgen.

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