Da weiß ich, es kann nichts passieren. Doch der urige Tiroler sieht seit dem Durchstich Ende April dieses Jahres auch die Faszination am Bau geschwunden. Wissen Sie, so lange der Vortrieb läuft, ist auch das Adrenalin da. Diese Arbeit ist ungemein spannend, erklärt der Bau-Insider.
Die Eindrücke bei der Einfahrt durch das Westportal in Schwarzach sind tatsächlich andere als wie noch vor Monaten. Damals ging es durch ein Loch in Richtung Finsternis, über eine bewegliche Brücke, vorbei an ohrenbetäubenden Lärmquellen, die von den Baumaschinen verursacht wurden. Mit Endstation Ortsbrust, wo sich die Arbeiter Meter für Meter weiterkämpften. Aus dem dunklen Loch ist schon längst ein Tunnel geworden. Ohne asphaltierte Straße zwar, aber problemlos zu durchfahren. An den Betonwänden sind Neonröhren angebracht, nur vereinzelt stehen noch Baumaschinen herum.
Kosmetik
Kosmetik statt Durchbruch ist an den Betonoberflächen angesagt. Bordsteine begrenzen bereits die künftige Fahrbahn. Ursprüngliche Tunnelromantik gibt es nur im prallel zur Hauptröhre verlaufenden Fluchttunnel. Dort ist es nicht nur dunkel und die Wände noch roh, sondern auch nass. Das Wichtigste für mich, sagt Wolfgang Schönherr, ist die Tatsache, dass es mit einer Ausnahme keine schweren Unfälle gegeben hat.
Und der einzige Bauarbeiter, dem etwas zustieß, ist schon längst wieder gesund und arbeitsfähig.
Am Ostportal ist nur das einfallende Licht wirklich angenehm. Der kalte Durchzug geht dort durch Mark und Bein. Drinnen war es fast gemütlicher, meint Bauführer Kurt Tschofen. Fleißig legen die Arbeiter im Freien Frostroste. Nach der Entfernung von Berg, geht es nun an den Bau von Berg in Form einer Verlängerung des Tunnels bis nahe der Schwarzachtobelstraße. Im Rohbau steht dort schon die Tunnelwarte. Die Arbeiten verlangen jetzt mehr Flexibilität als zuvor, erklärt Wolfgang Schönherr. Lässt es das Wetter zu, arbeiten wir draußen, wenn nicht, ziehen wir Fertigstellungsarbeiten im Tunnel vor. Wie auch immer: Bis Oktober nächsten Jahres soll das große Bauwerk fertig sein.
Achraintunnel
Bau Achraintunnel Ende 2000: Fertigstellung Sondierstollen
Herbst 2003: ÖBB Unterführung
November 2004: Baubeginn Tunnel (Vortrieb)
Ende April 2007: Durchstich (Ende des Vortriebs)
Oktober 2008: Geplante Fertigstellung gemeinsam mit Anbindung von der L 190
Materialaufwand bisher
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