AA

Auf Spielbergs Spuren

"Ich habe früher öfters Playstation gespielt und dabei die Spielszenen aufgenommen", erzählt der Götzner von den Anfängen.
"Ich habe früher öfters Playstation gespielt und dabei die Spielszenen aufgenommen", erzählt der Götzner von den Anfängen. ©VOL.at/Hofmeister
Götzis - Der junge Filmemacher und Regisseur Marc Bertel präsentiert am Mittwoch seine ersten Werke.

Er hat gerade erst damit angefangen – und es gleichwohl schon weit geschafft. Genauer gesagt nach Stuttgart, New York, Denver, Los Angeles und London. Dort hat Marc Bertel offizielle Musikvideos „für mehr oder weniger bekannte Bands“ gedreht. Die Koffer kaum ausgepackt, geht es am 4. Jänner wieder zurück nach Kalifornien. „Die erste Million, die ich verdiene, gehört dem Papa. Weil er mir immer das Equipment finanziert hat“, scherzt der großgewachsene 19-Jährige. Bevor Marc Bertel jedoch das Flugzeug besteigt, präsentiert er am morgigen Mittwoch, ab 21 Uhr seine ersten Werke im Rauch Club in Feldkirch.

Von Götzis in die Metropolen dieser Welt? „Im Oktober habe ich mit meinem Papa Amerika bereist. Da ich ab Jänner in Los Angeles meinen Zivildienst mache, haben wir uns das Ganze schon mal angeschaut“, erzählt der junge Götzner. Mit dem Zug und der Kamera im Gepäck ging es quer durchs Land. Bereits im Vorfeld hatte er übers Internet Bands gesucht und angefragt, ob sie Lust hätten, mit ihm ein Musikvideo zu drehen. Sie hatten. Und so traf er sich mit „Lost Children“ in New York, mit „Air Dubai“ in Denver und mit „Dempsey“ in San Francisco. Je zwei Tage lang wurde geplant, gefilmt und Regie geführt. Zurück aus den USA ging es sogleich für zwei Videodrehs nach London. Die Leidenschaft fürs Filmemachen ist beim 19-Jährigen vor knapp vier Jahren entbrannt. „Ich habe früher öfters Playstation gespielt und dabei die Spielszenen aufgenommen“, erinnert sich der Nachwuchsfilmemacher. „Später habe ich dann vom Papa den Camcorder genommen und bin mit Kumpels in den Wald gegangen. Dort haben wir kleine Filme gedreht.“ Vor eineinhalb Jahren gab es dann die erste Spiegelreflexkamera.

Es wird offiziell

Nach einigen inoffiziellen Werbespots und Musikvideos war es diesen Sommer dann Zeit für etwas Offizielles – mit FRA aus Stuttgart. Den Rapper hatte er ebenfalls übers Internet kontaktiert. „Mit Musikvideos kannst du am einfachsten Leute berühren“, erläutert Bertel seine Genrewahl. „Und außerdem brauche ich kein Budget und keine Crew. Das ist als Einzelperson am einfachsten zu managen.“ Dennoch: Sein Ziel ist es, irgendwann einen Spielfilm zu drehen. „Zunächst muss ich mich aber noch hocharbeiten“, meint er bescheiden. Die ersten Kontakte nach Hollywood sind bereits geknüpft.

Gladiator-Produzent Branko Lustig hat Marc Bertel bei einem Auslandszivildienst-Treffen kennengelernt. Und auch Steven Spielberg scheint nicht mehr allzu fern. Denn die kommenden zwölf Monate geht der Götzner beim USC Shoah Foundation Institute zu Werke. Jener Organisation, die Steven Spielberg im Zuge der Dreharbeiten zu Schindlers Liste gegründet hatte. „Einmal im Jahr soll er vorbei schauen. Das wär schon cool, wenn ich ihn treffen würde“, sagt er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Die nächsten Dreharbeiten in Los Angeles sind bereits fixiert. Mit der Berner Band „Silver Firs“ und der New Yorker Sängerin Little Jackie – bei letzterer das erste Mal mit einem 1000-Dollar-Budget.

Die Videos sind ab 29. Dezember im Internet zu bewundern: www.marcbertel.com.

Zur Person

  • Marc Bertel hat die ersten offiziellen Musikvideos im Kasten – gedreht in New York, Los Angeles, Denver, London, Stuttgart
  • Geboren: 19. September 1992
  • Wohnort: Götzis
  • Ausbildung: BRG Feldkirch Rebberggasse (Matura 2011)
  • Familie: Schwester Lisa (15 Jahre), in einer Beziehung mit Anna
  • Hobbys: Film (Regie, Produktion, Kamera, Montage), Basketball, Musik, Österreichischer Auslandsdienst
  • Vorbilder: Vincent Haycock, Romain Gavras, Daniel Wolfe, AG Rojas, Yoann Lemoine, Isaiah Seret, Keith Schofield
home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • VN-Menschen
  • Götzis
  • Auf Spielbergs Spuren