Die Rechtsanwältin Lorena Gerbeno sagte dem Fernsehsender C5N am Mittwoch, sie sei kurz nach der Geburt am 30. September misstrauisch geworden, mit ihren Sorgen bei dem Krankenhaus aber nicht durchgedrungen. “Ich habe drei Wochen mit einem Baby verbracht, das nicht meines war”, sagte Gerbeno. “Aber ich habe ihm all meine Liebe gegeben und wusste, dass die andere Mutter dasselbe tun würde.”
Rechtliche Schritte gegen das Krankenhaus in San Juan wolle sie nicht einleiten, ihren Fall und die Reaktion der Klinik aber einem breiten Publikum bekannt machen. Sowohl sie als auch die andere Mutter, Veronica Tejada, seien nämlich lange Zeit nicht ernst genommen worden.
“Als mein Baby per Kaiserschnitt zur Welt kam, sagten sie mir sofort, dass es ein hübsches Mädchen von 3,1 Kilogramm sei”, erzählte Gerbeno dem Fernsehsender. Als sie ihre Tochter dann in die Arme gedrückt bekommen habe, sei das Mädchen als “Steißgeburt” bezeichnet und ihr Gewicht auf 3,8 Kilogramm beziffert worden. “Ich sagte ihnen, das könne nicht sein. Aber sie meinten bloß, ich hätte mich wohl verhört. Antworten habe ich nie bekommen.”
Aus dem Verdacht wurde Gewissheit, als sich die beiden Mütter zufällig bei der Geburtsnachsorge kennenlernten und ins Gespräch kamen. Das Gewicht ihrer Kinder passte zur Vorgeschichte, und so bereiteten sie sich mit psychologischer Hilfe auf den hochemotionalen Moment der Aufklärung vor, den ein DNA-Test lieferte. Bis es soweit war, telefonierten die beiden Mütter miteinander und tauschten Fotos der Babys aus. Dann wurde der Fehler behoben – und Gerbeno konnte endlich aufatmen. Ihr Fazit: “Zum Glück bin ich misstrauisch.”
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