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Anklage: Erfundene Vergewaltigungen

Eine 40-jährige Frau musste sich vor Gericht verantworten.
Eine 40-jährige Frau musste sich vor Gericht verantworten. ©APA/Symbolbild
Ist die 40-jährige Frau, die behauptet, mehrfach vergewaltigt worden zu sein, Opfer oder Täterin?

Von Seff Dünser / NEUE

Nach Ansicht von Staatsanwältin Viktoria Tschurtschenthaler ist die rumänische Altenpflegerin eine Täterin. Die öffentliche Anklägerin legte beim gestrigen Strafprozess am Landesgericht Feldkirch der Frau zur Last, sie habe mit ihrer Anzeige vor der Polizei einen Türken wahrheitswidrig der Vergewaltigungen bezichtigt. Deshalb wird der Angeklagten Verleumdung und falsche Zeugenaussage vor der Polizei vorgeworfen.

Platonischer Freund

Die Angeklagte hingegen gab am Montag auch vor Gericht zu Protokoll, sie sei von ihrem platonischen Freund, bei dem sie gewohnt habe, im Vorjahr an vier Tagen zum Sex gezwungen worden. An einem Tag habe er sie vier Mal vergewaltigt, an einem anderen Tag fünf Mal und an einem weiteren Tag sogar sieben Mal. Sie habe deswegen im Genitalbereich geblutet.

Richter Martin Mitteregger hat gestern noch kein Urteil gesprochen, sondern die Verhandlung vertagt. Am 17. Dezember wird der Zeuge befragt werden, der aus Sicht der Staatsanwältin von der Angeklagten zu Unrecht als Vergewaltiger belastet wird. Vor der Polizei hat der Mann die Vorwürfe bestritten. Bei seiner polizeilichen Einvernahme sagte er aus, er habe mit der Angeklagten, die bei ihm gewohnt habe, einvernehmlichen Sex gehabt.

Geschlagen und verletzt

Wegen Verleumdung angeklagt wurde die 40-jährige Frau, nachdem sie vor der Polizei ihre ursprünglich belastenden Angaben zurückgenommen hatte. Bei einer neuerlichen Aussage in der Polizeiinspektion Feldkirch hatte sie angegeben, sie sei gar nicht vergewaltigt worden. Ihr platonischer Freund habe sie geschlagen und dabei im Gesicht verletzt, aber nicht vergewaltigt.

Vor Gericht sagte die in Rumänien mit einem Polizisten verheiratete Frau gestern aber, sie habe ihre Aussage nur deshalb abgeschwächt, weil ihr platonischer Freund sie darum gebeten habe. 

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