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AK-Vizepräsidentin Manuela Auer präsentiert Aktion 45Plus

Feldkirch - "Wir brauchen dringend Arbeitsplätze, die den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Älteren gerecht werden!", erklärt AK-Vizepräsidentin Manuela Auer.

Denn: Wirtschaftswachstum und Sicherung des Sozialsystems können angesichts der älter werdenden Bevölkerung nur dann garantiert werden, wenn die Menschen länger im Arbeitsprozess bleiben als bisher.

„Dies wird allerdings nur möglich sein, wenn es in Politik und Wirtschaft ein Umdenken gibt und mehr in die Schaffung von alterns- und altersgerechter Arbeit investiert wird“, ist sich Manuela Auer sicher. Denn es sei falsch zu glauben, dass die Erhöhung des Pensionsantrittsalters automatisch zu einer längeren Erwerbstätigkeit führe. Das Gegenteil sei der Fall, so die AK-Vizepräsidentin: „Hohe Zugangshürden zur Pension werden so lange zu einem Ansteigen der Altersarbeitslosigkeit führen, so lange es weiterhin zur gängigen Praxis in österreichischen Unternehmen gehört, ältere MitarbeiterInnen durch jüngere zu ersetzen.“

Aktion 45Plus sensibilisiert

Ziel der „Aktion 45Plus“ ist es, die Vorarlberger Bevölkerung auf diese Problematik aufmerksam zu machen. Dazu wurde eine landesweite Plakatkampagne gestartet und ein Folder ausgearbeitet, der im ganzen Land verteilt wird. „Wir dürfen uns der Tatsache einer älter werdenden Erwerbsgesellschaft nicht verschließen. Es ist wichtig zu erkennen, dass Investitionen in die Arbeitsfähigkeit der älteren MitarbeiterInnen nicht nur lohnenswert, sondern überlebensnotwendig für die wirtschaftliche Zukunft sind“, sagt AK-Vizepräsidentin Manuela Auer.

Trotz positiver Arbeitsmarktzahlen ist die Arbeitslosigkeit unter den über 45-Jährigen in Vorarlberg gegenüber dem Vorjahr um 7,4% gestiegen. Hauptgrund dafür ist die Tatsache, dass die abnehmende physische Leistungsfähigkeit oft zur Kündigung führt, nicht aber zur gemeinsamen Überlegung, was von Seiten der Betriebe getan werden kann, damit die Arbeitsbelastungen auch im Alter bewältigt werden können.

Erfahrungswissen als Wettbewerbsvorteil

„Der Verzicht der Unternehmen auf die Routine und die Erfahrung der älteren MitarbeiterInnen ist jedoch ein großer Fehler“, betont Manuela Auer. Denn entgegen der langläufigen Meinung würden ältere MitarbeiterInnen über wertvolle Fähigkeiten wie Geduld, Sozialkompetenz, Zuverlässigkeit und Arbeitssorgfalt verfügen, die für den Unternehmenserfolg unverzichtbar seien und deshalb gefördert werden müssen!

„Dazu braucht es allerdings Mut zur Veränderung und den Willen, Geld und Zeit in gesundheitsfördernde Maßnahmen und den Ausbau von Weiterbildungsmöglichkeiten zu investieren“, so Manuela Auer. Nur durch die gezielte und nachhaltige Anpassung der Arbeitsplatzanforderungen an die Leistungsfähigkeit der Älteren könne auf Dauer der gesundheitlich bedingten Invalidität vorgebeugt werden.

Bündelung von Förderangeboten

Durchaus bewusst ist sich AK-Vizepräsidentin Manuela Auer darüber, dass Klein- und Mittelbetriebe bei der Umsetzung notwendiger Maßnahmen rasch an finanzielle und personelle Grenzen stoßen. „Was wir deshalb fordern ist eine regionale Anlaufstelle sowohl für die Betriebe als auch für die Beschäftigten, die kompetent Fragen betreffend Arbeitsfähigkeit, Gesundheit und Arbeitsplatzerhalt beantwortet und die Unternehmen bei der Umsetzung wichtiger Arbeitsplatz sichernder Schritte unterstützt.“ Zusätzlich zu diesem Beratungsservice müsse es auch finanzielle Anreize geben, die es den Unternehmen erleichtern, Ältere einzustellen.

Unterstützen müsse man allerdings auch jene Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Probleme nur noch wenig Aussicht auf Arbeit hätten. „In einer oft aussichtslosen Lage werden gesundheitlich angeschlagene Personen von einer Institution zur nächsten gereicht und müssen oft Monate oder sogar Jahre auf eine Entscheidung bezüglich ihrer Arbeitsfähigkeit/unfähigkeit warten. Eine untragbare Situation, die rasch abgeschafft gehört“, so Auer. Eine wesentliche Forderung der Kampagne 45Plus sei es deshalb, die Beurteilungsverfahren bei Invaliditätsanträgen zu vereinheitlichen und dadurch eine raschere und verbindliche Feststellung der Arbeitsfähigkeit zu ermöglichen.

Quelle: FSG Vorarlberg

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