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681 Winter-Saisonniers fürs Ländle

Geteilte Reaktionen löste die Entscheidung von Wirtschaftsminister Bartenstein aus, dem Tourismus für die Wintersaison 8000 Saisonniers zu genehmigen.

Vorarlberg bekam statt der beantragten 700 genau 681 Saisonniers zugestanden. „Das tut nicht wirklich weh, weil das Arbeitsmarktservice genügend alternatives Personal bereit stellt, wenn Saisonniers aus Drittstaaten nicht genehmigt wurden“, erklärte dazu auf „VN“-Anfrage Hubert Salzgeber, in der Wirtschaftskammer als Geschäftsführer der Tourismussparte tätig. Zur Kritik von Herbert Tumpel, Präsident der Bundesarbeitskammer, man solle die Arbeitsbedingungen im Tourismus verbessern, statt bei dieser Rekord-Branchenarbeitslosigkeit auch noch Fremdpersonal ins Land zu schaufeln, meinte Salzgeber: „Hier geschah in den letzten Jahren in Vorarlberg viel zum Guten. Sogar die EURES-Arbeitsmarktberater attestierten uns, dass auf Vereinbarungen mit Ländle-Gastronomen/Hoteliers vergleichsweise der höchste Verlass ist.“

ÖGB-Chef Norbert Loacker stößt ins gleiche Horn wie Herbert Tumpel. Der hatte Bartenstein dafür gerügt, mit dem Kontingent für Gletscher-Tourismus in Wahrheit 9000 Saisonniers einzuschleusen und durch das Nicht-Zählen bestimmter Saisonniers (wie Erntehelfer) heuer schon 11.200 statt vereinbarter 8000 Aushilfskräfte beschäftigt zu haben. „Mit solchen Mogelpackungen führt Bartenstein die Sozialpartnergespräche als solche ad absurdum. Wenn der Minister einen derart saloppen Umgang mit Zahlen pflegt, brauchen wir uns auch im Bundesland nicht mehr auf Kontingente zu verständigen“, rügte Loacker. Auch ihm wäre lieber, dass die Arbeitsbedingungen im Tourismus mehr Einheimischen zumutbar wären, statt Drittstaatler zu Dumpingbedingungen ins Land zu holen.

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