“Gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice Vorarlberg hat das Land bereits frühzeitig Maßnahmen gesetzt, um die Arbeitsmarktsituation von Flüchtlingen zu fördern”, sagt Landesstatthalter Rüdisser. Ziel ist es, vor allem betroffene Jugendliche auf die Arbeitswelt vorzubereiten und in den Arbeitsmarkt bestmöglichst zu integrieren.
Neben den bestehenden Angeboten sei es aber besonders wichtig, dass sich die Flüchtinge auch intensiv um ihre Qualifizierung und den Spracherwerb bemühen. “Das ist ein zentraler Bestandteil der Integrationsvereinbarung, die jeder Flüchtling, der die Mindestsicherung bezieht, erfüllen muss”, ergänzt der Landeshauptmann.
Maßnahmen positiv ausgewirkt
“Kennzahlen des Arbeitsmarktes zeigen, dass sich die bisherigen Maßnahmen positiv ausgewirkt haben”, erklärt Anton Strini, Koordinator der Arbeitsmarktintegration von Bleibeberechtigten. “Während in den Monaten Jänner bis Juli 2016 erst 293 beim AMS vorgemerkte Flüchtlinge eine Beschäftigung aufnehmen konnten, waren es in den ersten sieben Monaten 2017 bereits 479. Aktuell müssen in Vorarlberg rund 2.000 bleibeberechtigte Flüchtlinge mittelfristig am Arbeitsmarkt integriert werden, weitere etwa 700 kommen noch dazu, wenn die laufenden Asylverfahren abgeschlossen sind. “Im Juli 2017 waren bereits 1.261 Personen aus Afghanistan, dem Iran, Irak, Syrien, Somalia sowie der russischen Förderation in Vorarlberg beschäftigt – im Juli 2016 waren es erst 788”, hält Strini fest.
Erweitertes Angebot
Das Projekt “Jugendcollege” richtet sich an bildungsferne Flüchtlinge im Alter von 15 bis 25 Jahren, die anschließend einen Pflichtschulabschluss machen möchten oder auf der Suche nach einer Lehr- oder Arbeitsstelle sind.
Diese jungen Flüchtlinge verfügen oft über keinen Schul- oder Ausbildungsabschluss und sollen durch einen zehnmonatigen Mix aus Theorie und Praxis schrittweise und individuell an den Pflichtschulabschluss und damit an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt herangeführt werden. Das Projekt sieht zwischen April 2017 und Oktober 2019 14 Durchgänge mit 200 Teilnehmern vor.
Mit “refugees@work” wird zudem ein Projekt betrieben, das einen ersten integrativen Kontakt zum Arbeitsmarkt ermöglicht. Soziale Unternehmen stellen hierfür befristete Arbeitsplätze mit sozialversicherungspflichtigen Dienstverhältnissen und einem Gehalt zur Verfügung.
Die Maßnahme dauert maximal zwölf Monate und soll Arbeitserfahrung, das Kennenlernen von Arbeits- und Betriebskultur, Training von Fertigkeiten und Fähigkeiten, Verbesserung von Arbeitshaltung, Zeitstruktur und Deutschkenntnissen sowie Wertevermittlung ermöglichen. In Abstimmung mit dem AMS soll für “refugees@work2017” ein Beschäftigungsvolumen von 66.000 Stunden bereitgestellt werden.
(VLK)
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