Der Masseverwalter einer insolventen Schneekanonenfirma aus Niederösterreich hat ein Vorarlberger Bergbahnunternehmen geklagt. 241.000 Euro fordert der klagende Rechtsanwalt vom beklagten Skigebietsbetreiber als Ablöse für eine stille Beteiligung an den Bergbahnen.
In dem Rechtsstreit zeichnet sich ein Vergleich ab. Dafür hat Beklagtenvertreter Adi Concin gestern in der vorbereitenden Tagsatzung am Landesgericht Feldkirch der klagenden Partei 180.000 Euro geboten. Masseverwalter Gerhard Schilcher sagte in der ersten Verhandlung, er werde den Vergleichsvorschlag am 24. November dem Ausschuss der Gläubiger des in Konkurs gegangenen Unternehmens für Beschneiungstechnik vorlegen. Er selbst würde sich für einen Vergleich 200.000 Euro vorstellen, merkte der Anwalt an.
Streit um Preis
Berater der zahlungsunfähig gewordenen Schneekanonenfirma war der frühere Vizekanzler Hubert Gorbach. Das Unternehmen hat die beklagten Oberländer Bergbahnen mit Schneekanonen beliefert. Dabei kam es zu Streitigkeiten um den Preis für die Lieferungen, der den Bergbahnen überhöht erschien. 2007 wurde vereinbart, dass die strittige Restforderung in eine stille Beteiligung an den Bergbahnen umgewandelt wird. Eine weitere Vereinbarung verstanden die Niederösterreicher so, dass sie in dem Skigebiet in Zukunft automatisch als Schneekanonenlieferanten zum Zug kommen würden.
Bankgarantien
Indirekt sind die niederösterreichischen Kunstschneespezialisten auch noch in einen anderen am Landesgericht Feldkirch anhängigen Zivilprozess verwickelt. Dabei fordert eine niederösterreichische Bank von einer Vorarlberger Bank derselben Bankengruppe für Bankgarantien drei Millionen Euro und von einem Skigebiet 1,2 Millionen Euro. Das Skigebiet hatte der Schneekanonenfirma Bankgarantien von 5,2 Millionen Euro gewährt. In dem Verfahren sagte Berater Gorbach als Zeuge, er habe vergeblich versucht, den Prozess zu verhindern.
(Quelle: NEUE/Seff Dünser)
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