Bei der EU-Ermittlungsbehörde Eurojust in Den Haag wurde am Dienstag ein verdächtiges Paket gefunden. Niederländische Sprengstoffexperten bestätigten, dass es eine Bombe enthielt, die unschädlich gemacht werden konnte.
Auch bei einem verdächtigen Brief an den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, handelte es sich um eine Briefbombe, wie die deutsche Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte. Die Sprengvorrichtung in dem Schreiben sei funktionsfähig gewesen. Die Behörde hat ein Verfahren eingeleitet.
Wieder in Bologna abgeschickt
Die Bombe an die für grenzüberschreitende staatsanwaltschaftliche Ermittlungen zuständige Behörde Eurojust wurde laut der niederländischen Justiz erneut in Bologna abgeschickt.
Nach Angaben der belgischen Behörden stammten bereits der Brief an EZB-Chef Trichet sowie die beiden Paketbomben der vergangenen Tage an EU-Kommissionspräsident Romano Prodi und an die europäische Polizeibehörde Europol aus der norditalienischen Stadt.
Unklar blieb, welcher Sprengstoff in dem Brief an Trichet verwendet wurde, der Montagmittag bei der Postkontrolle der EZB in Frankfurt abgefangen worden war. Die deutsche Bundesanwaltschaft wirft den zur Fahndung Ausgeschriebenen versuchten Mord und die Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung im Ausland vor.
Bombe an Europol entschärft
Bei Europol in Den Haag war am Montag eine Paketbombe eingegangen. Sie konnte entschärft werden, ohne dass jemand zu Schaden kam. Zuvor hatte Prodi am Samstag in der norditalienischen Stadt einen Briefbombenanschlag unverletzt überlebt.
Er öffnete in seiner Wohnung eine Büchersendung, die daraufhin in Flammen aufging. Laut Prodi war das Päckchen am 22.©Dezember in Bologna abgeschickt worden und an seine Ehefrau adressiert.
Weitere Anschläge befürchtet
Die in Brüssel ansässigen europäischen Institutionen wie die EU- Kommission, der Ministerrat und Einrichtungen des Europaparlaments wurden aufgefordert, alle Postsendungen aus Bologna mit besonderer Vorsicht zu behandeln.
Der Chef der Staatsanwaltschaft Bologna Nord, Enrico Di Nicola, hielt weitere ähnliche Bombensendungen für möglich. Nach Einschätzung des italienischen Innenministeriums steht eine anarchistisch-aufständische Gruppen hinter den jüngsten Briefbomben.
Die abgesandten Briefbomben sollten nicht töten, sondern Panik verbreiten, vermuten die Ermittler. Konkrete Verdächtige gebe es nicht. Es sei aber eine Liste mit den Namen von 250 Personen erstellt worden, die mit der anarchistischen Szene in Verbindung gebracht werden, berichteten italienische Medien. Diese sollen auch über Kontakte nach Spanien und Griechenland verfügen.
Alarm im Flughafen Schiphol
Nach dem Fund eines verdächtigen Koffers wurde der Amsterdamer Flughafen Schiphol am Dienstag teilweise evakuiert. Zwei der drei Abflughallen wurden geräumt. Es wurde jedoch kein Sprengstoff gefunden.
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