Ab Herbst herrscht auf der A12 zwischen Kufstein und Zirl und zwischen Karrösten und Zams sowie auf der A13 zwischen Innsbruck und Schönberg für ein Jahr ein Tempolimit von 100 Km/h. Das sektorale Lkw-Fahrverbot folgt ab Herbst 2015. Ziel der Aktion ist es, die Schadstoffbelastung in Tirol zu verringern.
Stickstoffbelastung jenseits der Grenzwerte
“Die Stickstoffbelastung in Tirol ist sehr hoch und jenseits der österreichischen und europäischen Grenzwerte”, betont Christian Gratzner vom VCÖ. Als Hauptverursacher gilt der Verkehr. “Tempolimits sind eine kostengünstige und einfache Lösung”, begrüßt Gratzner daher die Tiroler Entscheidung. Während niedrigere Geschwindigkeiten für die Anrainer weniger Schadstoffe und Lärm bedeuten, würden das Tempo-100-Limit für die Autofahrer weniger Treibstoffverbrauch und mehr Sicherheit bringen.
ÖAMTC sieht Tempolimit skeptisch
Beim ÖAMTC sieht man die Entscheidung skeptischer. Dank des stark ausgeprägten Transitverkehrs habe Tirol eine Sonderrolle in Österreich, erklärt Jürgen Wagner vom Vorarlberger ÖAMTC. Dass man die damit verbundene Schadstoffbelastung durch die Lkw mit einem Tempolimit in den Griff bekommt, bezweifelt er. “Wir glauben dass der auf ein Jahr angesetzte Versuch nichts bringt. Nämlich nichts bringt was die Luftqualität anbelangt.”
VCÖ hat Tempo 100 nicht auf Agenda
Doch auch außerhalb Tirols droht Tempo 100. Denn auch in Salzburg und in der Steiermark werden die Stickoxidgrenzen regelmäßig überschritten. Hier könnte sich der VCÖ ähnliche Tempolimits auf den Autobahnen vorstellen. “Die Sinnhaftigkeit von Tempolimits ist zielabhängig. Wenn es um Fragen der Sicherheit geht, wäre Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen sinnvoller”, erklärt Gratzner. Daher steht ein allgemeine Reduzierung des Tempolimits auf Österreichs Autobahnen nicht generell auf der Agenda des VCÖ.
Situation in Vorarlberg
Auch der ÖAMTC sieht keinen Grund, das Tempolimit in Vorarlbergs Autobahn zu reduzieren. Man habe hier schließlich eine ganz andere Situation als in Tirol. Hinzu käme, dass sich bei Tempo 100 der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Lkw und Pkw auf zehn bis 20 Km/h reduziere. Das befürchtete Resultat: Stockender Verkehr mit eventuell höheren Schadstoffemissionen. “Wenn es überhaupt wegen der Luftqualität notwendig wäre, dann muss man über die aufgestellten Verkehrsbeeinflussungsanlagen, eventuell den Verkehr eindämmen.”
FPÖ gegen Tempo 100
“Eine generelle Tempo 100-Beschränkung auf der A14 haben wir in der Vergangenheit bereits abgelehnt und wir werden dies auch in Zukunft tun“, reagiert der FPÖ-Landesobmann Dieter Egger auf das in Tirol beschlossene 100 km/h Autobahn-Tempolimit. Ein generelles Autobahn-Tempolimit von 100 km/h stehe für die FPÖ nicht zur Diskussion.
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