Für “nur” rund 93 Cent pro Liter tanken Vorarlberger Dieselfahrer am Donnerstag Vormittag ihr Fahrzeug. 11 Cent mehr müssen Lenker von Benzin betriebenen Autos berappen. Die Differenz zwischen Diesel und Benzin war schon einmal geringer. Das ist laut ÖAMTC-Experte Jürgen Wagner aber auch nicht verwunderlich.
Die Welt schwimmt in Roh-Öl
“Im Moment gibt es weltweit ein absolutes Überangebot, da die Öl produzierenden Länder ihre Förderquoten nicht verringert haben. Somit hat sich die Preis-Differenz zwischen Diesel und Benzin derzeit wieder auf einem traditionellen Niveau eingependelt.” Obwohl zum Beispiel in Vorarlberg die Nachfrage statistisch gesehen gleich hoch sein dürfte, drückt das Überangebot am Markt den Preis nach unten. Dadurch können sich Vorarlberger Autofahrer auch einiges an Geld einsparen. Am Montag war der Preis für einen Liter Diesel sogar unter die 90 Cent-Marke gefallen.
Obwohl die Welt derzeit sprichwörtlich in Rohöl schwimmt, produzieren beispielsweise Opec-Länder wie Saudi Arabien etwa eine Million Barrel je Tag mehr als nachgefragt wird. Damit verschärfen sie den Preiskampf, mit dem vor allem die Araber ihre Marktanteile verteidigen wollen. “Die USA setzen auf die umstrittene Fracking-Technik um etwas unabhängiger zu sein, was den Saudis so natürlich nicht gefällt”, sagt Wagner. Zudem pumpen auch andere größere Förderländer wie Russland oder Kanada immer mehr Öl in den Markt und nicht zu vergessen sind die Südamerikaner, die ebenfalls nachziehen. Die Konsequenz daraus: Die Weltmarktpreise für Roh-Öl sind auf den tiefsten Stand seit mehr als zwölf Jahren eingebrochen.
Neuer “Big Player”: Iran
Durch die Embargo-Aufhebung gegen den Iran steigt ein weiterer “Big Player” in den Preiskampf ein. Das drückt die Preise – zur Freude der Endkonsumenten – weiter in den Keller. Mit dem iranischen Öl wird die tägliche Überproduktion von einer Million Barrel auf 1,5 Millionen Barrel steigen. Die Nachfrage, vor allem aus Schwellenländern wie China sinkt. Der starke US-Dollar drückt zusätzlich auf den Preis.
Finanzmärkte unter Druck
Die fallenden Ölpreise setzen auch die Finanzmärkte zunehmend unter Druck. Der deutsche Leitindex Dax schloss am Mittwoch bei einem Minus von fast drei Prozent. Zwischenzeitlich war er sogar auf den tiefsten Stand seit Dezember 2014 abgesackt. Auch die Börsen in Asien wurden kräftig durchgeschüttelt. In Hongkong sank der Leitindex Hang Seng zeitweilig auf den tiefsten Stand seit Mitte 2012. Auch an der Wall Street ging es bergab. Der Leitindex Dow Jones Industrial büßte zunächst zwei Prozent ein.
(Quelle: red/ms, APA)
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