Laut der IT-Sichereheitsfirma Eset hat die Hackergruppe Turla, die seit Jahren Regierungen, Botschaften, militärische Einrichtungen und Geheimdienste weltweit ausspioniert, auch den Rechner, der den offiziellen Webauftritt der Freiheitlichen in Vorarlberg (www.vfreiheitliche.at) beherbergte, gekapert.
Ein Kennzeichen der Hackergruppe ist eine Kombination aus verschiedenen Angriffsmitteln, den sogenannten “Watering-Hole-Attacken”, um in Computer und Netzwerke einzudringen und dauerhaft Daten abzusaugen. Bei dieser Methode werden in der Regel Webseiten gehackt, die von Mitarbeitern der ins Visier genommenen Organisationen häufig aufgesucht werden. Daraufhin werden die Besucher auf einen Server der Hacker umgeleitet, über den die Geräte der Opfer gesteuert werden können.
Daten sammeln über FPÖ-Seite
Die Homepage der Freiheitlichen wurden demnach genutzt, um Daten über ihre Besucher zu sammeln. Von diesem Angriff habe die FPÖ nichts mitbekommen, beteuert Landesgeschäftsführer Christian Klien gegenüber dem Standard. Derzeit ist der Webauftritt nicht erreichbar, die Web-Adresse führt zum Facebook-Auftritt der Partei.
Auch Webseiten des Landwirtschaftsministeriums und der kleinen burgenländischen Gemeinde Mischendorf wurde gehackt, um E-Mail-Adressen von Besuchern abzugreifen. Wie Recherchen der Sicherheitsteams von Google und Eset zeigen, wurden auch die Seiten der russischen Botschaft in den USA, des usbekischen Außenministeriums und der Afrikanischen Union von den Turla-Hackern übernommen.
Kommandos über Social-Media
Das Vorgehen der Hacker ist dabei durchaus raffiniert. Weltweite Schlagzeilen erzeugte die Gruppe, als sie eines ihrer Spionage-Programme über Nutzerkommentare auf Social-Media-Seiten steuerten. Etwa über das Instagram-Profil der US-Sängerin Britney Spears. Schon seit längerem vermuten IT-Sicherhietsfirmen, dass es sich bei Turla um staatlich unterstütze Hacker handelt. Vor allem die Ziele der Gruppe sprechen für diese These.
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