“Wir werden sehen, inwieweit wir in Zukunft Tuchfühlung zu Salzburg haben, um letzten Endes auch mal wieder die Meisterschaft nach Hütteldorf zu holen. Mit dieser Mannschaft ist die Perspektive sicherlich in ein, zwei Jahren gegeben”, erklärte Müller. “Ich denke, dass sie aufgrund der vergangenen Jahre natürlich einen Vorsprung haben. Wir konnten heuer einiges an Boden gut machen. Die Schere, die im letzten Jahr doch beträchtlich auseinandergegangen ist, gilt es weiter zu schließen.”
Zudem will der 52-Jährige, der seit Dezember 2013 den Posten des Sportdirektors bekleidet, stets jene Vereine im Augenwinkel behalten, “die uns das Leben im Kampf um die internationalen Startplätze schwer machen können.” Gesondert sprach der Deutsche Sturm Graz und Stadtrivale Austria an. “Sturm hat eine sehr gute Perspektive. Und ich denke doch, dass unser Hauptkonkurrent hier in Wien nicht noch mal so eine Saison spielen möchte”, sagte Müller.
Die Hütteldorfer werden die Spielzeit sehr wahrscheinlich mit dem Vizemeistertitel abschließen, der zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt. “Wir wollen den Einzug in die Gruppenphase der Europa League schaffen, das ist unser erklärtes Ziel”, sagte Müller, der die Aussicht auf die Königsklasse zurecht nicht überbewerten will. Die Grün-Weißen befänden sich als Zweiter auf dem Nicht-Meister-Weg. Somit drohen bereits zum Auftakt Gegner wie Schachtar Donezk, Ajax Amsterdam oder AS Monaco. Nehmen die Wiener diese Hürde, drohen mit den Viertplatzierten aus England, Spanien und Deutschland noch größere Kaliber. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wären das etwa Manchester United, Valencia oder Bayer Leverkusen.
Nach der witterungsbedingten Absage des Grödig-Gastspiels am Mittwoch in der Bundesliga und der damit verbundenen 660 km lagen “Spritztour” mit dem Bus, präsentierten die Steffen Hofmann, Philipp Schobesberger und Co. im Weißgoldzimmer des Schloss Schönbrunn das neue Trikot. Geht es nach Müller, soll der zuletzt groß aufspielende Schobesberger auch im nächsten Jahr wieder das grüne Leibchen tragen. Derzeit gäbe es “keine konkreten Anfragen”. Mit einem Angebot müsse man, so Müller, aber “immer rechnen.”
“Man hat im Saisonverlauf gesehen, was alles möglich ist und wir wollen maximalen sportlichen Erfolg, deswegen werden wir auch alles Menschenmögliche dafür tun, die Mannschaft im Kern so zusammenzuhalten”, erklärte Müller, der die finanzielle Schmerzgrenze im Falle eines Angebots nicht erläutern wollte. “Das ist auch nicht die alleinige Entscheidung was meinen Part betrifft, sondern wenn dann ein unmoralisches Angebot vorliegen sollte, dann ist es sicher auch eine Entscheidung, die ins Präsidium geht”, sagte Müller.
Auf eventuelle Weggänge will der Manager jedenfalls vorbereitet sein. “Es ist ja nicht so, dass man erst am Ende der Saison anfängt zu scouten. Es gehört zu unseren Hauptaufgaben, dass wir eine Schattenmannschaft hinter dran stehen haben, um möglichst schnell reagieren zu können, wenn uns ein Spieler verlassen sollte”, erklärte Müller. Die Frage, ob Ex-Rapidler Erwin “Jimmy” Hoffer ein solcher “Schattenspieler” sei, verneinte Müller. “Aktuell ist Jimmy Hoffer kein Kandidat. Aber im Fußball soll man nie nie sagen.”
Es sei “noch etwas in der Pipeline”, meinte Müller dennoch auf etwaige Neuzugänge angesprochen. Er meinte damit Stephan Auer von Admira Wacker Mödling. “Bekanntlich haben wir großes Interesse Stephan Auer zu verpflichten. Gelingt uns das, wäre die Kaderplanung, was die Kampfmannschaft betrifft, abgeschlossen”, erklärte Müller.
Wie auch immer Rapids Kader für die kommende Saison aussehen wird, die Zielvorgabe lautet wieder, einen Europacup-Startplatz zu erreichen. “Die Qualifikation für die internationalen Startplätze ist ein absolutes Muss. Und dann werden wir uns im Laufe der Vorbereitung in Ruhe zusammensetzen und ein Ziel formulieren, das auch realistisch zu erreichen ist”, so Müller.
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