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Papst zu Zika-Virus: "Besser verhüten als abtreiben" - "Trump ist kein Christ"

Papst Franziskus und Donald Trump sind nicht ganz einer Meinung.
Papst Franziskus und Donald Trump sind nicht ganz einer Meinung. ©AFP/AP
Papst Franziskus hat Verhütungsmittel nicht mehr strikt ausgeschlossen, wenn es um eine Bedrohung wie das Zika-Virus geht. Verhütung sei "nichts absolut Böses" und sei in einigen Fällen sogar einleuchtend. - Das katholische Kirchenoberhaupt zu US-Präsidentschaftswerber Donald Trump: "Dieser Mann ist kein Christ!"

Die katholische Kirche lehnt Verhütungsmittel eigentlich ab, Franziskus hatte jedoch bereits früher mehr Flexibilität in der Frage angedeutet.

“Verhütung okay – Abtreibung ist absolut böse”

Abtreibung als Reaktion auf eine Zika-Infektion lehnte der Papst jedoch entschieden ab. “Die Abtreibung ist nicht das kleinere Übel, es ist ein Verbrechen”, sagte er am Donnerstag. “Es ist ein Verbrechen, es ist das absolut Böse”, ergänzte Franziskus.

Das Zika-Virus steht im Verdacht, bei Infektionen von Schwangeren Schädelfehlbildungen bei ihren Babys zu verursachen. Das führt in der Regel zu schweren geistigen Behinderungen. Bewiesen ist die Verbindung nicht, hat aber im am schwersten betroffenen Brasilien bereits nach Angaben von Ärzten zu vermehrten Abtreibungen geführt.

Mehrere Staaten Lateinamerikas raten Frauen, vorerst zu versuchen, Schwangerschaften zu vermeiden. Das von der Moskitoart Aedes aegypti, aber auch durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragene Virus ist bereits in rund 40 Ländern aufgetaucht, ein Impfstoff liegt noch nicht vor.

Papst zu Donald Trump: “Dieser Mann ist kein Christ”

Den Vorschlag von US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump zum Bau einer Mauer an der US-Grenze zum Nachbarstaat Mexiko hat Franziskus dagegen scharf kritisiert. “Eine Person, die daran denkt, Mauern statt Brücken zu bauen, ist nicht christlich. Das ist nicht das Evangelium”, sagte er laut Vatikan-Mitteilung am Donnerstag auf dem Rückflug von seiner Mexiko-Reise nach Rom.

Er wolle sich nicht in die US-amerikanische Politik einmischen, aber: “Ich sage nur, dieser Mann ist kein Christ, wenn er solche Dinge sagt. Dann muss man schauen, ob er das so gesagt hat oder nicht.”

“Wenn der IS den Vatikan angreift, wird er um mich beten”

Trump hatte sich im Vorwahlkampf in den USA als Bewerber für die Kandidatur der konservativen Republikaner unter anderem für einen strikteren Umgang mit Einwanderern aus Mexiko stark gemacht.

Trump nannte die Aussagen des Papstes schändlich. Er sei von Mexikos Regierung irregeleitet worden. “Der Papst hat nur eine Seite der Geschichte gehört, sagte Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung. “Er sieht weder die Verbrechen noch den Drogenhandel noch den schlechten Einfluss der aktuellen Politik auf die US-Wirtschaft.”

Er fügte hinzu: “Wenn der Vatikan vom IS angegriffen wird, was das Ziel der Terrormiliz ist, wird sich der Papst noch wünschen und dafür beten, dass Donald Trump Präsident ist.” (red/APA/dpa)

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