Die ÖSV-Asse gerieten schon im ersten Durchgang ins Hintertreffen. Während sich Kraft (135,0 m/142,0 m) im Finale von Platz zwölf aus noch steigern konnte, rutschte der zuletzt in Japan pausierende Schlierenzauer (139,0/133,5) von der elften Stelle noch ein wenig zurück. Kraft behielt mit seinem schlechtesten Resultat seit 21. Dezember zwar sein Führungstrikot, der hinter Stoch zweitplatzierte Slowene Peter Prevc rückte ihm aber bis auf 39 Punkte nahe.
Hayböck (126,0/131,0) kam mit der Mühlenkopfschanze überhaupt nicht zurecht. Der Bischofshofen-Sieger behielt aber trotzdem 30 Zähler vor dem Tschechen Roman Koudelka (6.) seinen dritten Platz im Gesamtklassement. In diesem spielt Olympiasieger Stoch wegen seiner Verletzungspause bis zur Tournee keine Rolle. Der Titelverteidiger stellte drei Wochen vor der WM aber seine aktuelle Hochform eindrucksvoll unter Beweis und feierte nach seinem Heimerfolg in Zakopane den zweiten Saisonsieg. In Willingen war es für den Weltcuptitelverteidiger schon der dritte Triumph in Folge.
Die übrigen Österreicher landeten in Abwesenheit von Thomas Diethart und des erkrankten Cheftrainers Heinz Kuttin im geschlagenen Feld und drängten sich somit keineswegs für den Teambewerb am Samstag (16.00 Uhr) auf. Andreas Kofler wurde unmittelbar vor Manuel Fettner 28., Manuel Poppinger hatte als 36. sogar den zweiten Durchgang verpasst.
Stefan Kraft gab zu, dass er sich nur langsam mit der Schanze angefreundet habe. “Am Anfang habe ich mir doch ein bisschen schwerer getan, aber der zweite Durchgang war wieder sehr, sehr gut. Jetzt weiß ich, was ich in den nächsten zwei Tagen tun muss”, erklärte der Salzburger.
Sein Verfolger Peter Prevc erwartet sich einen spannenden Kampf um den Gesamtweltcup mit Kraft und Michael Hayböck. “Es wird ein enges Rennen. Es ist knapp zwischen mir und dem Ersten, aber auch zwischen mir und dem Dritten”, sagte der Slowene.
Gregor Schlierenzauer betonte, dass er noch einiges aufzuholen habe. “Es waren heute wieder Sachen dabei, welche in die richtige Richtung gehen, das freut mich und tut natürlich auch dem Selbstvertrauen gut. Auf der anderen Seite ist auch klar, das der Weg noch nicht zu Ende ist. Ich verfolge die Politik der kleinen Schritte, da muss ich Geduld haben. Das ist nicht immer einfach und bleibt weiterhin die Herausforderung”, meinte der Weltcuprekordsieger.
Im Teambewerb am Samstag ist für Kraft und Schlierenzauer Gastgeber Deutschland der Favorit. “Aber wir dürfen im Gelben Trikot starten und vielleicht klappt es ja doch mit dem ersten Sieg heuer”, so Tournee-Sieger Kraft, der gemeinsam mit Schlierenzauer, Michael Hayböck und Andreas Kofler antreten wird.
Co-Trainer Andreas Widhölzl war natürlich nicht begeistert von den Leistungen im Einzelbewerb. “Es war ein schwieriger Tag und vom Ergebnis her nicht so gut, wie wir es gewohnt sind. Aber wir lassen nicht den Kopf hängen”, meinte der Tiroler.
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