Nun erwägt die Partei eine Klage gegen den Satiriker: “Wir gehen dagegen juristisch vor”, schreibt Sprecher Christian Lüth bei Twitter.
Aufhänger ist eine Rede von Weidel beim AfD-Parteitag in Köln gewesen: „Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte“, so der umstrittene und viel diskutierte Appell der neuen Spitzenkandidatin.
Eine Steilvorlage für Satiriker Christian Ehring: „Jawoll“, sagte der Moderator in der NDR-Satire-Show „extra 3“, „Schluss mit der politischen Korrektheit, lasst uns alle unkorrekt sein. Da hat die Nazi-Schlampe doch recht.“
Nun plant die Partei offenbar mit einer Klage gegen Ehring. „Wir gehen dagegen juristisch vor“, schreibt AfD-Pressesprecher Christian Lüth bei Twitter. „Das wird teuer für diesen GEZ-Primitivling.“
@HartesGeld @NorgePrivacy @Alice_Weidel Wir gehen dagegen juristisch vor. Das wird teuer für diesen #GEZ– Primitivling. #AfD wählen!
— Christian Lüth (@christianlueth) 30. April 2017
Gegenüber dem Spiegel räumt Lüth jedoch ein, dass man den Fall erst einmal zum Medienanwalt der AfD übergeben habe und das Ergebnis seiner Prüfung abwarte. Zwar soll dieses voraussichtlich am Dienstag vorliegen, doch man gehe davon aus, „dass wir gegen Herrn Ehring klagen werden“, so Lüth gegenüber dem Spiegel.
Die Aussagen seien „beleidigend und verleumderisch“ und verletzten „die Persönlichkeitsrechte von Alice Weidel“, heißt es weiter.
Misst die AfD mit zweierlei Maß?
In der Causa Böhmermann hat sich die Partei gegen „Denk- und Sprachverbote“ gestellt und kritisierte Angela Merkels Entschluss, ein Strafverfahren gegen den Satiriker zuzulassen, als „Kniefall vor Erdogan“.
„Satire, so fragwürdig sie auch sein mag, zur Strafverfolgung freizugeben, ist ein Anschlag auf die Freiheit, die Europa auszeichnet“, so AfD-Vorsitzender Jörg Meuthen damals.
Gegenüber dem Spiegel sieht Lüth allerdings keine Parallelen. „Damals ging es um eine ausländische Macht, die sich in Deutschland einmischt. Jetzt sind es zwei deutsche Staatsbürger, die sich streiten“, so der AfD-Sprecher. „Die Grenzen von Satire verlaufen dort, wo es sich nur noch um zusammenhanglose, verletzende Beleidigungen handelt.“
Weidel störe sich lediglich an „Nazi-Schlampe“ – abgesehen von dem Ausdruck „musste sie sogar schmunzeln“, so Lüth. Bei „extra 3“-Sender NDR sehe man einer Klage allerdings „gelassen entgegen“, so eine Sprecherin zu dem Nachrichtenmagazin.
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