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Mönchsberggarage: Neues Gutachten könnte Ausbaupläne kippen

Im Bild v. li.: Elke Stolhofer, Roswitha Müller (beide Bürgerinitiative), Baugeologe und Verfasser des Gutachtens Georg Spaun und Roland Huber (Bürgerinitiative) .
Im Bild v. li.: Elke Stolhofer, Roswitha Müller (beide Bürgerinitiative), Baugeologe und Verfasser des Gutachtens Georg Spaun und Roland Huber (Bürgerinitiative) . ©Neumayr/SB
Nachdem im Mai dieses Jahres die Stadt Salzburg für die Erweiterung der Mönchsberggarage grünes Licht gegeben hatte, könnte nun ein neues Gutachten die Pläne wieder stoppen. Demzufolge berge der Ausbau ungeahnte Gefahren.
Grünes Licht für Ausbau
Bürgerinitiative gegründet
Ausbau verstärkt Verkehr

Die geplante Erweiterung der Mönchsberggarage erregt in Salzburg seit mehreren Jahren die Gemüter. Nach langem Hin und Her wurde Ende Mai von der Stadt Salzburg die notwendige Änderung des Flächenwidmungsplans beschlossen. Noch dieses Jahr könne mit der Erweiterung begonnen werden, hieß es. Künftig sollen im Mönchsberg dann rund 650 Parkplätze mehr zur Verfügung stehen – insgesamt wären es knapp 2.000.

Bürgerinitiative gegen Ausbau der Mönchsberggarage

Ein aktuelles Gutachten des Baugeologen Georg Spaun könnte dem Vorhaben aber nun in die Quere kommen. In Auftrag gegeben wurde es von der „Bürgerinitiative gegen den Ausbau der Mönchsberggarage“. Diese formierte sich Anfang des Jahres 2014 und kämpft seitdem gegen die Erweiterung. Auch nach dem „Go“ des Gemeinderates gab die Initiative nicht auf.

Huber: Denkmalschutzamt gefordert

Das am Mittwoch präsentierte Gutachten zeigt mögliche Gefahren der geplanten Arbeiten insbesondere am südlichen Teil des Mönchsbergs auf. Der Zufahrtstunnel für die Erweiterung soll auf der Kapitelwiese beginnen. Durch die beim Bau zu erwartenden Erschütterungen seien sowohl Abschnitte des historischen Almkanals als auch Teile der Lodron’schen Stadtmauer im Bereich des sogenannten Bürgermeisterlochs einsturzgefährdet, erläutert Roland Huber von der Bürgerinitiative im Gespräch mit SALZBURG24. Es handle sich hier um bis zu 880 Jahre alte, denkmalgeschützte Bauten, gibt er zu Bedenken. „Wir hoffen, dass den entsprechenden Stellen deren Verantwortung bewusst ist“, so Huber weiter und nimmt damit sowohl das Denkmalschutzamt als auch das österreichische Nationalkomitee von ICOMOS in die Verantwortung.

Flächenwidmung: Beschluss des Landes noch ausständig

Die bisherigen geologischen Erkundungen seitens der Betreiber hätten diese Gefahr bislang nicht bedacht, kritisiert Huber. Auf Seiten der Geoconsult, die Walser Firma hat die Bohrungen für die Parkgaragengesellschaft durchgeführt, sehe man aber keine Probleme, wird ein Sprecher in den Salzburger Nachrichten zitiert. Für SALZBURG24 war das Unternehmen am Mittwoch nicht erreichbar.

Ungeachtet des neuen Gutachtens steht nach dem Beschluss des Salzburger Gemeinderates im Mai dieses Jahres die Entscheidung des Landes bezüglich der Flächenwidmung noch aus.

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