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Kosten schmelzen lassen

Ist der Kühlschrank älter als zehn Jahre, sollte man die Effizienz prüfen.
Ist der Kühlschrank älter als zehn Jahre, sollte man die Effizienz prüfen. ©VN
Bis jetzt ließ das Wetter Herrn oder Frau Vorarlberger nicht unbedingt sehnsüchtig an einen großen Eisbecher, die kalte Limonade oder das prickelnde Bier beim Grillvergnügen denken. Und schon gar nicht an die Effizenz des alten Kühlschranks zuhause.

Doch nun ist es endlich warm und der kühlende Genuss ist gefragt wie eh‘ und je. Also die Gefrierschranktür auf, ein Griff hinein und das Vanilleeis schmilzt auf der Zunge dahin. Doch bringt der Kühlschrank noch seine gute Leistung oder ist er doch schon in die Jahre gekommen und ein Stromfresser? „Besonders in den warmen Frühlings- und Sommermonaten sind Kühl- und Gefriergeräte so gefragt wie nie“, sagt Energiespar-Experte Martin Schönach von der illwerke vkw.

Älter als zehn Jahre?

Ist das Gerät älter als zehn Jahre, sollte man den Energieverbrauch mit einem kostenlosen Strommessgerät der VKW kontrollieren. Stellt sich nach dem 24-Stunden-Check heraus, dass der Kühlschrank ein Energiefresser im Haushalt ist, sollte man sich überlegen diesen auszutauschen. „Ab zehn Jahren Lebensdauer wäre die Ökobilanz bei einem Geräteaustausch hin zu einem energiesparenden Neugerät auch positiv“, weiß Schönach.

Positiv sei die Bilanz jedoch nicht, wenn das Altgerät in den Keller oder Abstellraum gestellt werde und dort als Zweitgerät zum Einsatz kommt. „Meist findet ein Altgerät im Keller beispielsweise für die zusätzliche Getränkekühlung Verwendung. Dann ist der Energieverbrauch nicht gesenkt.“ Manchmal werde auch vergessen, nach einem Einsatz bei einer Familienfeier das Altgerät auch wieder auszuschalten. „Am besten beim Einbau des Neugeräts das alte fachgerecht entsorgen lassen“, rät er.

Orientierung beim Einkauf

In den letzten Jahren habe sich bei der Entwicklung viel getan und die Kühl- und Gefriergeräte seien sehr energiesparend. So dürfen seit dem letzten Jahr Geräte mit dem Energieeffizienzlabel „A“ und schlechter nicht mehr verkauft werden. „Beim Neukauf sollte man sich immer an der besten Energieklasse orientieren. Also ein Gerät mit ‚A+++‘ kaufen. Das Gerät sollte doch einige Jahre den Anforderungen entsprechen können“, gibt Martin Schönach zu bedenken.

Auch sollte im Vorfeld des Kaufs abgeklärt werden, für welchen Bedarf man das Gerät kauft. „Es ist nicht sinnvoll zu große Geräte zu kaufen. Für einen Ein- bis Zwei-Personenhaushalt reicht bei einem Kühlschrank der Nutzinhalt von 140 Liter. Für jede weitere Person sollte man 50 bis 60 Liter einkalkulieren“, weiß der Experte. Bei Gefriergeräten seien 120 Liter für einen zwei Personenhaushalt ausreichend.

Gefriertruhen sparen mehr Energie

Und einen Tipp hat er noch: „Gefriertruhen sind energiesparender als Gefrierschränke. Für die längere Haltbarkeit empfiehlt es sich beim Einfrieren das Gefriergut zu schockfrosten.“ Im Anschluss sollte überprüft werden, ob das Gefriergerät automatisch wieder auf den Normalbetrieb umschaltet. Empfehlenswert ist auch, so der Experte, die Gebrauchsanleitungen des Kühl- oder Gefriergeräts zu lesen und die verschiedenen Lagerzonen wie etwa „Frischefächer für Gemüse“ dann optimal zu nutzen. Eine Auswahl der besten Kühl- und Gefriergeräte finden Sie auf der unabhängigen Internetplattform topprodukte.at. Der Sommer kann also kommen.

EU-Energielabel zeigt den Stromverbrauch

Entscheidungshilfe beim Kauf eines Neugeräts liefert das EU-Energielabel. Die verschiedenen Energieklassen – von rot bis grün – informieren, wie viel Strom ein Gerät im Betrieb kostet. So werden Kühl- und Gefriergeräte in sieben bis zehn Energie-Klassen eingeteilt.

Dieser Einteilung liegt der Energieeffizientindex zugrunde. Ein Gerät der Klasse „A“ oder schlechter darf seit 2012 überhaupt nicht mehr verkauft werden. Zum Beispiel benötigt ein „A++“-Kühlschrank rund 40 Prozent weniger Strom als ein in Größe und Ausstattung adäquates Gerät der Klasse „A“. Die Ersparnisse bei einem „A+++“-Gerät liegen in etwa bei sogar 60 Prozent. Energie-Experte Martin Schönach rät auch davon ab, gebrauchte Kühl- und Gefrierschränke zu kaufen. (VN/Bettina Maier)

Die Serie “Energie für unser Leben” ist eine redaktionell unabhängige Serie der Vorarlberger Nachrichten mit Unterstützung der Illwerke VKW.

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