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Kanada gewann Eishockey-World-Cup gegen Team Europa

Sidney Crosby mit der neuen stylischen World-Cup-Trophäe
Sidney Crosby mit der neuen stylischen World-Cup-Trophäe
Kanada dominiert die Eishockey-Welt, aber Europa hat in Toronto Werbung in eigener Sache gemacht. Die Gastgeber gewannen nach Olympia-Gold 2014 und dem WM-Titel 2016 auch den World Cup of Hockey. Der hohe Favorit besiegte am Donnerstag das Team Europa mit dem österreichischen Stürmer Thomas Vanek mit 2:1 (0:1,0:0,2:0). Spiel eins der "best of three"-Serie hatten die Kanadier 3:1 gewonnen.


“Der Druck war schon ziemlich groß. Deswegen sind wir sehr glücklich und genießen den Erfolg. Aber es war nicht so einfach. Dennoch haben wir einen Weg gefunden”, sagte Kapitän Crosby, der nach der Partie zum besten Spieler des Turniers gewählt wurde. Nach dem Stanley-Cup-Erfolg mit den Pittsburgh Penguins im Juni nahm er den zweiten Pokal in Empfang.

Die Kanadier setzten damit ihre Dominanz im internationalen Eishockey fort. Seit einer Niederlage in der Gruppenphase der Olympischen Spiele 2010 in Vancouver gegen die USA sind die “Ahornblätter” bei Spielen mit allen Stars (Olympia, World Cup) in 16 Partien ungeschlagen.

Im Finale des World Cups mussten sie gegen den krassen Außenseiter allerdings kräftig kämpfen. Am Donnerstag sah es lange nach dem Ausgleich in der Serie aus. Die Europa-Auswahl ging durch den Slowaken Zdeno Chara in Führung (7.), verpasste es aber, diese auszubauen. Immer wieder scheiterten die von Ralph Krueger, dem ehemaligen Erfolgscoach von VEU Feldkirch, betreuten Europäer am überragenden kanadischen Torhüter Carey Price. Die Gastgeber kamen sehr spät in Fahrt: In der 58. Minute glich Patrice Bergeron im Powerplay aus, 44 Sekunden vor der Schlusssirene gelang Brad Marchand in Unterzahl das viel umjubelte Siegtor. 

Dennoch machten die Europäer, die von fast allen Experten vor dem Turnier als Punktelieferant eingeschätzt worden waren, Werbung in eigener Sache. “Jeder hat gedacht, wir sind der Witz des Turniers”, erinnerte Kapitän Anze Kopitar. “Jetzt bleiben die Erinnerungen an diese Spiele für immer erhalten”, erklärte der Slowene von den Los Angeles Kings.

Der deutsch-kanadische Trainer Krueger, der aus NHL-Spielern aus acht Ländern (Slowakei, Deutschland, Schweiz, Dänemark, Slowenien, Frankreich, Norwegen, Österreich) innerhalb weniger Tage eine konkurrenzfähige Mannschaft geformt hatte, ergänzte: “Wir wollten Eishockey spielen und uns nicht verstecken. Wir haben es zu einem echten Finale gemacht, das hatte niemand erwartet”. Krueger, derzeit im Management des englischen Fußballclubs FC Southampton, dürfte in Zukunft wieder ein Trainer-Kandidat in der NHL werden.

Der World Cup, das Nachfolgeturnier des Canada Cups, ist zum dritten Mal ausgetragen worden, erstmals in diesem Format. Die nächste Ausgabe ist in vier Jahren geplant. Ob es davor ein Turnier mit den besten Spielern der Welt gibt, ist derzeit eher unwahrscheinlich. Die Verhandlungen, dass die NHL für Olympia 2018 in Pyeongchang/Südkorea wieder eine Pause macht, um den NHL-Stars die Teilnahme zu ermöglichen, laufen nicht gut.

Für die Spieler steht jetzt ohnehin die am 12. Oktober beginnende NHL-Saison im Fokus. Vanek, der beim World Cup die österreichischen Nationalfarben auf dem Trikot gestickt hatte, hat die Vorbereitung bei seinem neuen Club Detroit Red Wings verpasst. Detroit-Trainer Jeff Blashill plant, den 32-Jährigen so wie seinen dänischen World-Cup-Teamkollegen Frans Nielsen im letzten Vorbereitungsspiel am 8. Oktober zu Hause gegen Toronto einzusetzen. “Ich glaube, sie hinken beim System ein bisschen nach, aber das machen sie dadurch wett, dass sie schon so viele Spiele auf höchstem Niveau absolviert haben”, erklärte Blashill.

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