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"Hoi Kämifeagar, bring üs Glück!"

Der Kaminkehrer gilt seit jeher als Glücksbringer zu Silvester. Simone aus Hohenems zählt in dieser Sparte wohl zu den heißen Fegern.

„Schau Mama, do ischt jo a Frou uf am Dach!“, ruft ein Dreikäsehoch und zeigt auf Simone. Ein noch immer ungewohntes Bild für viele, wie es scheint. Denn weibliche Kaminkehrer gibt es im Land eine Handvoll. Die 17-jährige Hohenemserin ist einer davon.

Obwohl der fesche Feger erst im zweiten Lehrjahr ist, steht Simone im Beruf ihren Mann. „Bewaffnet“ mit Stoßbürste, Kugel, Rohrwischer, Cimperling und Schereisen klettert die sympathische junge Frau bis zu 30 Meter hoch um ihre Arbeit zu verrichten. Bei Wind und Wetter, versteht sich. „Zimperlich sein darf man natürlich nicht“, sagt die 17-Jährige. „Denn wenn der Wind einem bei solch Schwindel erregenden Höhen um die Ohren pfeift, heißt es nicht nur warm anziehen, sondern auch gut festhalten.“

Letzteres will so mancher Passant in den Tagen vor Silvester. „Da passiert es schon öfters, dass mir wildfremde Leute einfach die Hand schütteln oder sich ein bisschen Ruß von mir ins Gesicht schmieren lassen, quasi als Glücksbringer.“ Manchmal kommt es sogar vor, dass jemand die Kamera zückt und die Fleisch gewordene Glücksbotin neben einem Schornstein ablichtet. „Ich wurde sogar schon darum gebeten, Lottoscheine auszufüllen.“

Obwohl Simone selbst nicht abergläubisch ist, erfüllt sie denen, die daran glauben, mit einem Lächeln diese kleinen Freuden.

„Und irgendwie ist es ja doch schön, wenn ich auf einem Dach stehe und höre wie jemand ruft: Hoi Kämifeagar, bring üs Glück!“ Die 17-jährige Simone Adamec aus Hohenems ist mit Leib und Seele Kaminkehrerin. Zu Silvester fungiert sie ab und zu auch mal als Glücksbringer.

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