Chen und Schlager im Tischtennis-Einzel out
Chen hatte sich nach seinen 4:0-Siegen in Runde zwei gegen den Ukrainer Olexander Diduch und in Runde drei gegen den als Nummer 14 gesetzten Franzosen Adrien Mattenet viel ausgerechnet, sich gut in Form gefühlt. Deutschlands Nummer zwei entzauberte Österreichs derzeitige Nummer zwei aber kräftig. Knackpunkt war der zweite Satz, in dem Chen vier Satzbälle ungenutzt ließ. Nach 17. Plätzen 2004 in Athen und 2008 in Peking ist dies aber nun mit Rang neun die beste Olympia-Platzierung des 40-Jährigen.
“Ich habe mir vorgenommen, taktisch klüger zu spielen und immer mit dran zu sein”, sagte Chen in seiner Analyse. “Das hat aber nicht geklappt.” Der SVS-NÖ-Spieler war meist in Rückstand und hatte es dadurch schwer, Ovtcharov spielt es jeweils souverän nach Hause. Chen: “Meine Chance war der zweite Satz, da hätte das Spiel vielleicht noch einen anderen Verlauf nehmen können. Insgesamt bin ich aber zufrieden. Ich habe mich gegen einen starken Gegner gut gehalten.”
ÖTTV-Bundestrainer Ferenc Karsai erkannte bei seinem Schützling in der Service-Annahme das Problem. “Dima (Anm.: Ovtcharov) ist sofort in den Angriff gegangen, das war umgekehrt geplant.” Chen hätte demnach aggressiv in die Bälle gehen sollen. Karsai: “Gegen den sehr konzentriert und spielstarken Gegner war das aber eine gute Leistung.” Chen macht nun wie Schlager eine Pause von ein bis zwei Tagen, um sich von den Strapazen aus dem Einzel zu erholen.
Für die Österreicher gilt nun die ganze Konzentration den Teambewerben. Die Damen mit Liu, Li und Amelie Solja treffen am Freitag im Achtelfinale auf Hongkong, die Herren mit Chen, Schlager und Robert Gardos am Freitag oder Samstag ebenfalls in der Runde der letzten 16 auf Ägypten.
Der deutsche Europameister Timo Boll ist im Achtelfinale des Einzelturniers auf der Strecke geblieben. Der Weltranglisten-7, hatte zwar die ganze Saison über mit Verletzungen zu kämpfen gehabt, unterlag dem Rumänen Adrian Crisan aber doch unerwartet 1:4. Zuletzt ebenso mit Blessuren gekämpft hatte Michael Maze. Der Däne steht aber im Viertelfinale und trifft da auf Chen-Bezwinger Ovtcharov. Aus Europa ist nur dieses Trio noch im Bewerb.
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