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Bioland Vorarlberg: Grünen-Vorschlag stößt bei der FPÖ auf Ablehnung

Bioland Vorarlberg: Die Forderung der Grünen ist für die FPÖ keine Option.
Bioland Vorarlberg: Die Forderung der Grünen ist für die FPÖ keine Option. ©Erwin Wodicka
Bregenz. - Nach der Forderung von Grünen-Chef Johannes Rauch die Vision Bioland Vorarlberg voranzutreiben, haben sich nun die Freiheitlichen zu Wort gemeldet. Für den blauen LAbg. Daniel Allgäuer steht fest: "Bio und konventionelle Landwirtschaft haben nebeneinander Platz."

Nach dem Schweineskandal im Jahr 2011 verlangten die Grünen in einem Landtags-Antrag eine Festschreibung eines “Biolands Vorarlberg” als langfristige Zielsetzung bis 2030 in die Strategie “Landwirtschaft 2020″, die damals ausgearbeitet wurde. Im Juni 2012 bekräftigte Agrar-LR Erich Schwärzler, dass die Förderungen in der Landwirtschaft schrittweise von konventioneller zu biologischer Bewirtschaftung umverteilt werden. Bis 2020 sollte die Zahl der Bio-Bauernhöfe in Vorarlberg verdoppelt (2011: 513) werden.

Rauch: “Zukunft liegt in der Qualität”

„Die Zukunft unserer Landwirtschaft liegt in der Qualität“, begründet Grünen-Klubobmann Johannes Rauch seinen Vorstoß zur Umsetzung der Vision Bioland Vorarlberg. „Damit kann die Politik die Rahmenbedingungen für gesunde Ernährung, für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und für neue Perspektiven für den Tourismus schaffen.“ „Die Probe aufs Exempel haben wir bereits gemacht“, verweist die Lustenauer Gemeindevertreterin Christine Vetter auf die Umstellung des Gemeindegutshofs von Intensivmais auf biologischen Landbau. „Es geht, wenn man will.“ Aus diesem Grund haben die Grünen nachfolgende Forderungen aufgestellt.

  • Besser und gesünder essen – mit Bio-Lebensmitteln aus Vorarlberg
  • Obst und Gemüse ohne Gentechnik, Kunstdünger und Chemie
  • Artgerechte Haltung, konsequenter Tierschutz, keine Massentierhaltung
  • Klare Kennzeichnung von Lebensmitteln: Drin ist, was drauf steht
  • Fairer Preis für gute Qualität
  • Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten kochen „bio“
  • Sorgsamer Umgang mit Natur und Landschaft, Grund und Boden
  • Gesündere Menschen durch gesündere Ernährung

FPÖ gegen “Zwangsverpflichtungen”

„Es ist nicht das erste Mal, dass die Grünen das Thema Bioland Vorarlberg aufgreifen. Ich halte von derartigen Zwangsverpflichtungen – und eine solche würde die Umsetzung der Forderung der Grünen bedeuten – gar nichts. Bio und konventionelle Landwirtschaft haben Nebeneinander Platz. Ein Auseinanderdividieren der Bauern und ein Vorbeiproduzieren am Markt bringt uns nicht weiter!“, erklärt Allgäuer.

Partnerschaft aller Beteiligten

Die Freiheitlichen setzen dem Grünen-Vorschlag ihr Konzept „Vorarlberg als Modellregion der Regionalität“ entgegen. “Eine stärkere Steuerung in Richtung regionale Produkte ist eine große Chance und ein klares Bekenntnis zum Standort Vorarlberg. Die regionale Wirtschaft würde gestärkt, also mehr regionale Wertschöpfung, und Arbeitsplätze gesichert bzw. geschaffen. Dazu bedarf es einer funktionierenden Partnerschaft aller Beteiligten, also von Produzenten über den Handel bis hin zum Konsumenten“, betont der freiheitliche Landwirtschaftssprecher. „Wenn für Rauch die Probleme der Bauern wirklich ein Anliegen sind, dann sollte er sich für kostendeckende Preise der bäuerlichen Produkte einsetzen und nicht ständig polemisieren und auseinanderdividieren“, meint FP-Allgäuer.

Bio-Lebensmittel nicht gesünder?

Bio-Lebensmittel sind nach einer neuen Studie der US-Universität Stanford allerdings nur wenig gesünder als konventionelles Essen. Die Forscher fanden keinen deutlichen Nachweis, dass biologische Lebensmittel nährstoffreicher sind oder ein geringeres Gesundheitsrisiko bergen.

Grünen-Video: Bioland Vorarlberg

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