Faszination Wildbienen - die unbekannten Bestäuber

Wildbienen Experte Timo Kopf, Simone König vom Netzwerk blühendes Vorarlberg und Wilfried  Ammann und  Paolo Frare, von der Marktgemeinde Rankweil referierten dabei zum Thema Faszination Wildbienen – die unbekannten Bestäuber. Eine große, sehr interessierte Zahl von Besuchern aus dem ganzen Land nahm an dieser Veranstaltung, welche einmal mehr die Wichtigkeit der naturnahen Fauna speziell in Siedlungsräumen, als Lebensraum von Wildbienen klar hervorhob.

Die Honigbiene mit vielen Verwandten
Nachdem der Leiter des Rankweiler Bauhofes Wilfried Ammann die Beweggründe zur Errichtung von sogenannten Blumenwiesen und Staudenbeeten anstelle von perfekten Grünflächen und pflegeintensiven Beeten mit Zierpflanzen in den Siedlungsräumen der Marktgemeinde erläuterte, berichtete Gemeindegärtner Paolo Frare von der Erstellung und Pflege der verschiedenen Blütenstände, welche den heimischen Insekten einen gedeckten Tisch von Frühjahr bis zum Herbst bieten. Gemeinsam mit Simone König vom Netzwerk blühendes Vorarlberg gab er Tipps zur insektenfreundlichen Pflege und Gestaltung, sowohl von Gärten als auch öffentlichen und landwirtschaftlichen Flächen. „ Weniger Pflanzensorten, dafür aber größere Gruppen sind wichtig für die Wildbienen“, gibt Frare einen wichtigen Hinweis auf die Gestaltung von Blumenwiesen.
Wildbienen Experte Timo Kopf zog die Besucher mit dem Thema „Faszination Wildbiene“ in seinen Bann. Die Fauna Vorarlbergs beherbergt neben dem Haustier Honigbiene unzählige Wespen- und wenigstens 300 verschiedene wildlebende Bienenarten. Als stete und teilweise spezialisierte Bestäuber spielen sie eine wichtige Rolle für die heimischen Wild- und Nutzpflanzen. „Bei den Untersuchungen der Blumenwiesen in Rankweil habe ich ca. 100 verschiedene Arten von Wildbienen, welche hier Nahrung, Nestplatz und Baumateralien suchen entdeckt. Darunter waren mit den Seiden- und den Löcherbienen sogar zwei Arten die normalerweise in Vorarlberg nicht vorkommen“, so Kopf. Er betonte gleichzeitig auch die Wichtigkeit der Bepflanzung des Siedlungsraumes gegenüber den landwirtschaftlichen Flächen, da es in diesem Raum, was für die Wildbienen von enormer Wichtigkeit ist zu keinerlei Düngung kommt. „ Die Lebensdauer der Wildbiene, abhängig von den Flugstunden, ist in der Regel auf 3 bis 4 Wochen beschränkt. Somit kommt es auch im Jahresverlauf zum stetigen Wechsel der Arten. In dieser Zeit legt sie auch ihre Eier ab, woraus im nächsten Jahr dann wieder neue Bienen schlüpfen“, so Kopf abschließend.
Die Exkursion in Rankweil stellte jedenfalls die Wichtigkeit der „Naturvielfalt in den Gemeinden“ als wichtiger Lebensraum für Wildbienen und andere Insekten einmal mehr deutlich in den Vordergrund.