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Wieder Bärensichtung in Tirol

In Tirol ist es erneut zu einer angeblichen Bärensichtung durch einen Jäger gekommen. Der Ort dieser Begegnung befindet sich im Rofangebirge im Bezirk Schwaz.

Dies liegt geografisch näher zu jenem Gebiet in Bayern, in dem der dortige „Problembär“ zuletzt gesehen worden war.

Seine Beobachtung machte der Jäger am Donnerstagnachmittag im Gemeindegebiet von Brandenberg. Der Mann zeigte dies am Freitag der Polizei an.

Der Bär soll im Bereich des Wimmerkopfes unterwegs gewesen sein. Der Jäger gab an, dass es sich um ein dunkelbraunes, jüngeres Exemplar handle. Er selbst sei 200 Meter entfernt gewesen sein. Das Tier sei in Richtung Aschau gewandert.

Bereits am Mittwoch war bei Thiersee von einem Jagdpächter ein Meister Petz gesichtet worden. Dieser Jäger hatte zunächst angegeben, den Bären in 50 Metern Entfernung gesehen zu haben. Das Tier habe ihn angebrüllt und sei dann verschwunden. Bei späteren Befragungen durch den WWF räumte der Mann ein, das Tier mit einem Fernglas beobachtet zu haben. Verwertbare Spuren waren nicht entdeckt worden. Daher war unklar, ob es sich um ein- und dasselbe Tier handelt, das in Bayern Schafe und Hühner gerissen hatte.

Gehege für Tiroler “Problembär” laut Alpenzoo-Direktor Tierquälerei

Den im deutsch-österreichischen Grenzland herum streunenden „Problembären“ einzufangen und in ein Gehege zu sperren, sei Tierquälerei. Dies erklärte Michael Martys, Direktor des Innsbrucker Alpenzoos, der zwei Bären beheimatet, am Donnerstag der APA. Das Tiroler Karwendelgebirge (in unmittelbarer Nähe soll am Donnerstag dort ein Meister Petz gesichtet worden sein; Anm. ) sei als Lebensraum für den Bären durchaus geeignet.

Der „Problembär“ sei im Freiland aufgewachsen. „Selbst wenn ein Gehege sehr groß ist, wird es dem Wildtier nicht gerecht“, sagte der Zoo-Direktor. Zunächst müsse dem Tier Scheu vor dem Menschen beigebracht werden. Denn wenn sich der Bär vor dem Menschen fürchte, dann meide er seine Nähe. Das Problem liege aber darin, „dass das Tier den Menschen mit leicht zu findendem Futter gleichsetzt“.

Ein Abschuss sollte Martys zufolge trotzdem die aller letzte Lösung bleiben. Wenn es gelinge den Bären zu narkotisieren, dann sollte er in eine für den Bären geeignete Umgebung gebracht werden. Wenn er zurück in seine Heimat im Trentino gebracht werde, könne man allerdings nicht ausschließen, dass sich das Tier nicht erneut auf Wanderschaft begebe.

Verhalte sich der Bär einem Wildtier entsprechend normal, dann reiche etwa das Karwendelgebirge als Bärenland aus. Da Meister Petz eigentlich sein Dasein zurückgezogen fristet.

Martys ging davon aus, dass es sich bei dem bei am Mittwoch bei Thiersee im Tiroler Unterland gesichteten Bären um jenes Tier handelte, das zuvor in Vorarlberg, im Außerfern und in Bayern für Aufregung gesorgt hatte. Der Zoo-Direktor hielt es für durchaus möglich, dass Meister Petz so weit gewandert sei.

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