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Skandal um dubiosen Grundkauf

In Hohenems gehen die Wogen hoch: Ein ÖVP-Stadtvertreter soll den ehemaligen Verkehrsübungsplatz um einen "Freundschaftspreis" erworben haben.

„Diese Vetternwirtschaft können wir einfach nicht akzeptieren!“, schäumt Bernhard Amann, Stadtvertreter von Hohenems. Als Grund für seinen Unmut nennt er Machenschaften der ÖVP rund um den Kauf des ehemaligen Verkehrsübungsgeländes.

„Anstatt – wie bereits von der Stadtvertretung beschlossen – das Grundstück von seiner Besitzerin zu erstehen, hat der Stadtrat in gesetzwidriger Weise auf den Kauf verzichtet“, erzählt der „Emsigen“-Chef. Nutznießer dieses Manövers sei ein Stadtvertreter der Volkspartei gewesen, der das Gelände kurz darauf zu einem „Freundschaftspreis“ unter der Hand erwarb.

In seiner Funktion als Obmann des Prüfungsausschusses zog Bernhard Amann also gegen den Stadtrat ins Feld und erhob Aufsichtsbeschwerde bei der Bezirkshauptmannschaft Dornbirn. Diese kam wenig später zum Ergebnis, dass der Beschluss des Stadtrats gesetzwidrig und daher unverzüglich aufzuheben sei.

„Sobald das erledigt ist, sollte die Stadtvertretung den bereits vereinbarten Kauf des Grundstückes abwickeln“, empfi ehlt Amann. In einer bis dato nicht erfolgten öffentlichen Ausschreibung möge sodann der Bestbieter den Zuschlag erhalten.p>„Jener ÖVP-Stadtvertreter, der das ÁSchnäppchenÑ ergatterte, musste für den Quadratmeter nämlich nur 115 Euro bezahlen“, entrüstet sich der Obmann des Prüfungsausschusses. Für Grundstücke in unmittelbarer Nähe des einstigen Verkehrsübungsgeländes würden hingegen um die 150 Euro pro Quadratmeter geboten.

Amann, abschließend: „Der Käufer hat dem verschuldeten Hohenems zudem versprochen, vor der Eintragung im Grundbuch einen Betrag von 25.000 Euro zu überweisen.“

Der ÖVPler ist bereits als neuer Eigentümer eingetragen. Die 25.000 Euro wurden allerdings bis heute nicht bezahlt.

Bürgermeister Richard Amann war am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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