Dort informieren sich derzeit rund 1000 Ärzte über neue Techniken, die, so das
Fazit, aber erst im Zusammenwirken mit alten Qualitäten optimal wirken können.
Organisiert wird die Großveranstaltung von der Chirurgischen Abteilung am LKH
Bregenz. Deren Leiter, Primar Dr. Gerhard Szinicz, wertet die Standortwahl als
„größte AnerkennungÔ für die seit 1990 auf dem Gebiet der „sanftenÔ Chirurgie
geleistete Pionierarbeit.
Außerdem wurde Szinicz zum Präsidenten der
Österreichischen Chirurgischen Gesellschaft ernannt. Dort sind 13
Fachgesellschaften mit rund 4200 Mitgliedern vertreten.
Zusammenspiel
Beim Kongress, der noch bis morgen dauert, stehen Vorträge zu fast allen
Spezialdisziplinen auf dem Programm.
Gleichzeitig findet ein Symposium für das
OP-Pflegepersonal statt. Dessen Leiterin, Sieglinde Gsöllradl, brachte die
Anforderungen auf den Punkt. „Neue operative Techniken bringen neue Geräte,
für die auch das Pflegepersonal die nötigen Fachkenntnisse erwerben mussÔ,
verdeutlichte Gsöllradl die rasante Entwicklung. Was aber nicht heißt, dass alte
Qualitäten wie Auffassungsgabe, schnelles Reaktionsvermögen, Ausdauer und
Fleiß ausgedient hätten. Im Gegenteil. Erst das Zusammenwirken von beidem
werde auch in Zukunft die optimale Patientenversorgung sichern.
Sehr genau hinterfragen
Neue Methoden müssen aber nicht nur Qualitätsstandards erfüllen. Sie sind von
weiteren Faktoren abhängig. In der Transplantationschirurgie beispielsweise ist
„alles machbar gewordenÔ, wie es Prof. Dr. Raimund Margreiter salopp
ausdrückte. Doch rückläufige Organspenden, eine schlechter werdende Qualität
der Spenderorgane sowie oft nicht in den Griff zu bekommende
Abstoßungsreaktionen setzen Grenzen.
Deshalb muss laut Margreiter jede
Transplantation sehr genau auf ihre Sinnhaftigkeit hinterfragt werden. Wobei sich
der Arzt diese „meist einsam getroffene EntscheidungÔ nicht aus der Hand
nehmen lassen will. ,Dann höre ich aufÔ, polterte der Transplantationsspezialist.
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