Lehrlinge sammeln für Robert

„Wir wollen wenigstens die finanziellen Sorgen etwas lindern“, so die Lehrlinge einhellig.

Nach dem brutalen Überfall zweier Skinheads ist Robert nun ein Pflege- und Sozialfall. Kurz vor seiner Abschlussprüfung als Anlagentechniker bei den VKW schlugen ihn zwei Vorarlberger Skins in Lindau halbtot – die „VN“ berichteten. Roberts Familie, die in Lindau lebt, hat finanzielle Probleme und weiß nicht, wie es weitergeht. Robert wird vermutlich sein Leben lang ein Sozialfall bleiben, denn von Seiten der Täter ist als Wiedergutmachung nicht viel zu erwarten.

„Ich muss jetzt Sozialhilfe für Robert beantragen, arbeiten wird er vermutlich nie können“, schildert Rainer Bergelt, Roberts Vater im „VN“-Interview.

Der 20-Jährige lag monatelang im Koma und befindet sich jetzt in einer neurologischen Klinik in Wangen. Die 20- und 23-jährigen Skinheads standen in der vergangenen Woche vor Gericht, müssen wegen ihrer feigen Tat mit hohen Haftstrafen rechnen. Wegen eines Gutachtens zu Roberts Gesundheitszustand wurde der Prozess vertagt. „Sie haben immer wieder auf den Kopf des Opfers eingetreten, es war als ob sie Fußball spielten“, schilderte eine Augenzeugin vor Gericht.

Robert wird sehr wahrscheinlich nie wieder eigenständig leben können, ist stark geistig und körperlich behindert, seine Zukunft wurde in wenigen Sekunden zerstört. In seiner ehemaligen Ausbildungsstätte nimmt man großen Anteil am Schicksal des ehemaligen Lehrlings: „Es geht darum, Roberts Versorgung und Rehabilitation nach dem Klinikaufenthalt abzusichern, von dem Geld soll eine Sachspende finanziert werden“, so Horst Tomaselli, Roberts Ausbildungsleiter.

Die Idee kam von den VKW-Lehrlingen selbst. Sie bauten fünf Spendenboxen, die nun wechselweise in VKW-Gebäuden aufgestellt werden.