Herzkreislauferkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall und Influenza hängen zusammen. Die erste Woche nach einer Influenza-Diagnose sei laut einer heuer im New England Journal of Medicine erschienenen Studie besonders kritisch. Die Impfung gegen Influenza könnte das Risiko reduzieren. Darauf verwies der Österreichische Verband der Impfstoffhersteller (ÖVIH) am Mittwoch in einer Aussendung.
Influenza-Impfung kann vor Herzinfarkt schützen
Die Gefahr eines Herzinfarkts in den ersten sieben Tagen nach einer Influenza-Infektion sei demnach sechs Mal so hoch wie im gesamten Jahr davor oder danach. Besonders groß war das Risiko für ältere Patienten, jene, die eine Infektion mit dem B-Stamm des Virus hatten sowie für Patienten, die ihren ersten Infarkt erlitten.
In den vergangenen Jahren habe es mehrere Studien zur Thematik gegeben. Warum eine Influenza zu einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle führt, sei jedoch noch nicht vollständig geklärt, hieß es in der Aussendung.
Gesteigertes Risiko durch Entzündungen
Grundsätzlich führen alle Infektionen über systemische Infektionen und daraus entstehenden Entzündungen zu einem gesteigerten Risiko für Herzkreislauferkrankungen. Bei der Influenza dürften aber weitere Faktoren erschwerend hinzukommen. Eine Hypothese ist, dass das Virus zu einem Gerinnsel aus existierenden atherosklerotischen Plaques (Ablagerungen) führt und dadurch einen akuten koronaren Verschluss, also eine Verstopfung der Herzkranzgefäße, auslöst. Andere potenzielle Ursachen beziehen sich unter anderem auf eine verringerte Entzündungshemmung oder die Erhöhung der Makrophagen-Zirkulation (Makrophagen – “Fresszellen” des Immunsystems; Anm.) in den Arterien.
Todesfälle durch Impfmaßnahmen möglicherweise reduziert
Bereits im Jahr 2015 konnte in einer anderen Analyse über mehrere Studien hinwetg nicht nur gezeigt werden, dass Herzinfarkte häufiger bei Patienten mit Influenza auftreten, sondern auch, dass eine Impfung das Risiko dafür reduzieren kann. Die errechnete Wirksamkeit der Impfung lag demnach bei knapp 30 Prozent. Auch die kardiovaskulär bedingten Todesfälle dürften sich durch Impfmaßnahmen reduzieren lassen. Laut Analysen der Cochrane Library verstarben unter Personen mit Vorbelastung in der Gruppe der Geimpften 2,3 Prozent der Patienten, aber mehr als doppelt so viele (5,1 Prozent) in der Gruppe der nicht Geimpften.
(APA/Red)
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