Bei arbeitsbereiten Mitarbeitern würden nach Krebsoperationen “Zwangs-Pensionsverfahren” auf Antrag der ÖBB eingeleitet, kritisiert Wurm am Freitag in einer Aussendung. Der Arbeitnehmervertreter ortet “Mobbing pur” und “unmenschlichen Druck auf krebskranke Mitarbeiter”.
Ein Sprecher der ÖBB Holding erläutert auf APA-Anfrage, dass es offenbar um einen Mitarbeiter gehe, der seit mehr als zehn Monaten im Krankenstand sei. Ob dieser an Krebs erkrankt sei oder an einer anderen Krankheit leide, könne das Unternehmen nicht bestätigen. Die Pensionsversicherungsanstalt habe den Mitarbeiter zu einer Untersuchung geladen, danach werde die PVA informieren, ob er dienstfähig sei oder weiter im Krankenstand bleibe. Wenn der Beschäftigte dauerhaft nicht mehr dienstfähig sei, könne es in dem Verfahren auch zu einer krankheitsbedingten Pensionierung kommen.
Mai: Kranke Mitarbeiter nach Wien zur Untersuchung
Bereits im Mai 2011 gingen die Wogen hoch: Auf kranke Mitarbeiter sei vom Management Druck ausgeübt worden, kritisierte Betriebsratsvorsitzender Robert Wurm im Gespräch mit der APA. Mehrere im Krankenstand befindliche Postbus-Mitarbeiter hätten die Aufforderung bekommen, sich einer Untersuchung zu unterziehen. Die Mitarbeiter sollten demnach von Vorarlberg, Tirol, Kärnten und Salzburg nach Wien zur ärztlichen Kontrolle fahren, was für den Betriebsrat eine “Schikane” darstellt. “Die Mitarbeiter könnten genauso in ihren Bundesländern untersucht werden. Offenbar will man die Diagnosen durch die Hintertür erfahren”, mutmaßte Wurm. Weiters wurden die betroffenen Kranken im Schreiben des Unternehmens darauf hingewiesen, dass sie die Kosten dieser Untersuchung – und damit auch die An- und Abreise nach Wien – unter Umständen sogar selbst zu tragen haben. (APA)
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