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Mohrenbrauerei: So sieht das neue Logo aus

Markenprozess: Die Mohrenbrauerei hat ihr neues Logo präsentiert. Auf dem Etikett für das neue "Spezial 0,33" soll das Logo erstmals zu sehen sein.

Am Dienstagvormittag hat die Mohrenbrauerei in Dornbirn das Ergebnis ihres Markenprozesses präsentiert. Das Logo des alt bekannten "Mohr", der in der Vergangenheit - vor allem national und international - für viel Kritik gesorgt hat, wurde überarbeitet und angepasst.

Kritik am "Mohren"-Logo

Die Kritik am Logo der Mohrenbrauerei flammt immer wieder mal auf, zuletzt im Zuge der "Black Lives Matter"-Bewegung. Im Juni 2020 kündigte die Mohrenbrauerei in einem offenen Brief an, dass man sich mit dem Logo auseinandersetzen will und eine Weiterentwicklung des Markenauftritts prüfen werden. Zudem verwehrte sich die Brauerei, die Marktführer in Vorarlberg ist, gegen die Vereinnahmung durch verschiedene Gruppen. "Weder lassen wir uns Rassismus unterstellen, noch lassen wir uns von Menschen mit ausländerfeindlicher Haltung vereinnahmen", stellte die Geschäftsführung damals klar. Das Ergebnis liegt jetzt vor.

Mit unserer Marke wollen wir einen Beitrag zum Miteinanderleisten", sagt Gesellschafterin Irmgard Huber am Dienstag, die den erkrankten Geschäftsführer und Gesellschafter Heinz Huber vertrat. Aus diesem Grund habe man sich zu einer Erneuerung des Markenauftritts entschlossen.

Das neue "Mohrenbräu"-Logo

Die schwarze Silhouette eines Kopfes im Logo bleibt erhalten, soll aber künftig neutraler dargestellt werden. "Uns war es wichtig, dass jene Merkmale, die einen Teil der Menschen als rassistisch empfunden hat, überarbeitet wird", so Co-Geschäftsführer Thomas Pachole. Den bisherigen Schriftzug ersetzt das Unternehmen durch einen historischen. Im Etikett steht jetzt "Privatbrauerei - das Vorarlberger Bier" und nicht mehr "Mohrenbräu". Zudem wir 1763 angeführt, das Jahr der ersten urkundlichen Erwähnung unter Johann Mohr. Bisher verwies die Jahreszahl auf das Übernahmejahr durch die Familie Huber.

Neuer Markenauftritt

Der neue Markenauftritt wird künftig einheitlich auf allen Produkten eingesetzt - auch auf dem Kellerbier. "Insbesondere diese Darstellung hat manche Menschen verletzt. Sie zeigt das Stereotyp einen schwarzen Menschen, wie man es in kolonialistischen Darstellungen verwendet hat. Das entspricht nicht unserer Wertehaltung", konstatiert Pachole. Ob sich die Kritiker mit dieser Variante zufriedengeben, bleibt abzuwarten.

Keine radikale Veränderung

Zu einer radikalen Veränderung, wie es zum Beispiel der
Dornbirner Unternehmer Vincent Hehle im Zuge der Logo-Diskussion vorgeschlagen hat, ist es schlussendlich nicht gekommen.

Das Unternehmen sei sich bewusst, dass man es "nie allen recht machen kann". "Es wird weiter Diskussionen geben. Den einen ist es zu viel, den anderen zu wenig", so Pachole. "Wir haben uns entschieden, unsere Bildmarke zu verändern, den Kopf im Logo aber zu belassen. Das drückt ganz klar aus. Wir stehen zu unserer Tradition, distanzieren uns jedoch ganz entschieden von Rassismus." (VOL.AT)

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