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Die Opfer des Nationalsozialismus: Der "galizianische Jude" Samuel Spindler

©Meinrad Pichler
Anlässlich des 75. Jahrestags der Novemberpogrome zeigen wir neun beispielhafte Schicksale Vorarlberger Opfer des Nationalsozialismus auf. Samuel Spindler war Jude und sozialistischer Politiker. Er beging lieber Selbstmord als ins KZ zu gehen.
Samuel Spindlers Schicksal
Als 1938 die Synagogen brannten
Vielfältige Biografien der Opfer
Familie Turteltaub aus Dornbirn
Kommandant Hugo Lunardon
Zollkommandant Hugo Paterno
Volksanwalt Johann August Malin
Wehrdienstverweigerer Volkmann
Hüttenwirt Franz Josef Gstrein

Samuel Spindler wurde 1882 in der Provinz Bukowina/Galizien geboren, seit 1907 lebte er in Bregenz. Noch vor dem Ersten Weltkrieg trat er zum evangelischen Glauben über, 1918 schlugen ihn die Sozialisten als Vertreter für den Bregenzer Gemeindeausschuss vor. Die christlichsozialen Vertreter lehnten die Wahl des “galizianischen Juden” ab.

Freitod statt Konzentrationslager

Bereits unter dem Ständestaat als Sozialdemokrat verfolgt und in Haft, wurde er unter der Herrschaft der Nationalsozialisten weiter drangsaliert. Anfang November 1942 wurde Samuel Spindler aufgefordert, Aussagen über seine ehemaligen Genossen zu machen. Sollte er dazu nicht bereit sein, hole die Gestapo ihn am Samstag, den 11. November ab. In der Nacht auf den 11. November verfasste der 60-Jährige mehrere Abschiedsbriefe und wählte den Freitod.

Neunteilige Serie

Anlässlich des 75. Jahrestages stellen VOL.AT und der Historiker Meinrad Pichler in einer neunteiligen Serie Vorarlberger Schicksale von Opfern des Nationalsozialismus vor. Der Autor von “Nationalsozialismus in Vorarlberg – Opfer, Täter, Gegner” berichtet bis zum 10. November vom Schicksal neun beispielhafter Personen, die unter dem Nationalsozialismus den Tod fanden.

Pogrome 1938: Vortrag von Meinrad Pichler

12. November 2013: Wie aus Nachbarn Feinde werden

Veranstaltungsort: Evangelischer Gemeindesaal Bregenz
Beginn: 19:30 Uhr, Bregenz

Im Rahmen der Ökumenischen Gespräche 2013, Bregenz spricht der Historiker Meinrad Pichler im Gedenken an die Novemberpogrome 1938 darüber, „Wie aus Nachbarn Feinde werden”. Dabei wird er auf die Ursachen eingehen, die damals dazu geführt haben. Er wird ferner der Frage nachgehen, wie es dazu kommen konnte, dass so viele ÖsterreicherInnen TäterInnen wurden. Aber auch auf Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit wird er Bezug nehmen.

Weitere Informationen: evang-kirche-bregenz.at, Eintritt frei(willige Spende)

Alle Veranstaltungen anlässlich des Gedenktages im Überblick.

Die gesamte Serie:

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