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Die Opfer des Nationalsozialismus: "Volksanwalt" Johann August Malin

Anlässlich des 75. Jahrestags der Novemberpogrome zeigen wir neun beispielhafte Schicksale Vorarlberger Opfer des Nationalsozialismus auf. Der Sozialdemokrat Johann August Malin setzte sich als Volksanwalt für die Belange der Bevölkerung rund um Feldkirch ein.
Johann August Malins Schicksal
75 Jahre Novemberpogrome
Vielfältige Biografien
Die Familie Turteltaub

Johann August Malin kam 1902 in Satteins als Sohn eines Lohnstickers auf die Welt. In der Zwischenkriegszeit war er als Bauarbeiter bei den Arbeiten am Spullerseekraftwerk beteiligt und bildete sich selbst in Geologie weiter. Bekannt wurde der überzeugte Sozialdemokrat als “Volksanwalt” und Ratgeber für Hilfesuchende im Raum Feldkirch. Er soll bis zu 4.000 Gesuche und Anträge für Menschen eingereicht haben, die sich keinen Rechtsanwalt leisten konnten.

Verhängnisvoller Spitzel

Sein Einsatz für die Hilfesuchenden und seine politische Ausrichtung wurde ihm zum Verhängnis. Mit dem Einsatz eines Spitzels wurde ihm nachgewiesen, Informationen zum Kriegsverlauf verbreitet zu haben und Ostfrontsoldaten zur Desertion in die Schweiz geraten zu haben. Er wurde am 9. November 1942 wegen Wehrkraftzersetzung, Vorbereitung des Hochverrats und dem Verbreiten von “Lügennachrichten” in München-Stadelheim hingerichtet.

Neunteilige Serie

Anlässlich des 75. Jahrestages stellen VOL.AT und der Historiker Meinrad Pichler in einer neunteiligen Serie Vorarlberger Schicksale von Opfern des Nationalsozialismus vor. Der Autor von “Nationalsozialismus in Vorarlberg – Opfer, Täter, Gegner” berichtet bis zum 10. November vom Schicksal neun beispielhafter Personen, die unter dem Nationalsozialismus den Tod fanden.

Pogrome 1938: Vortrag von Meinrad Pichler

12. November 2013: Wie aus Nachbarn Feinde werden

Veranstaltungsort: Evangelischer Gemeindesaal Bregenz
Beginn: 19:30 Uhr, Bregenz

Im Rahmen der Ökumenischen Gespräche 2013, Bregenz spricht der Historiker Meinrad Pichler im Gedenken an die Novemberpogrome 1938 darüber, „Wie aus Nachbarn Feinde werden”. Dabei wird er auf die Ursachen eingehen, die damals dazu geführt haben. Er wird ferner der Frage nachgehen, wie es dazu kommen konnte, dass so viele ÖsterreicherInnen TäterInnen wurden. Aber auch auf Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit wird er Bezug nehmen.

Weitere Informationen: evang-kirche-bregenz.at, Eintritt frei(willige Spende)

Alle Veranstaltungen anlässlich des Gedenktages im Überblick.

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