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Die Opfer des Nationalsozialismus: Franz Josef Gstrein wurde euthanasiert

Schwarzach. Anlässlich des 75. Jahrestags der Novemberpogrome zeigen wir neun beispielhafte Schicksale Vorarlberger Opfer des Nationalsozialismus auf. Franz Josef Gstrein äußerte sich abfällig über den Führer. Er wurde als psychisch krank eingestuft und ein Opfer der Euthanasie.
Franz Josef Gstreins Schicksal
75 Jahre Novemberpogrome
Vielfältige Biografien
Die Familie Turteltaub

Der Bludenzer Franz Josef Gstrein wurde am 31. März 1898 geboren. Der Hüttenwirt, Maschinenwärter und Lokführer wurde für den Bau des Kraftwerkes in Latschau zwangsverpflichtet. Vor allem unter Alkoholeinfluss äußerte er sich gern abfällig über Hitler, gegenüber seiner drei Kinder gab er an, diesen bereits aus dem Wehrdienst im Ersten Weltkrieg gut zu kennen.

Opfer der Euthanasie

Er wurde aufgrund seiner Äußerungen mehrmals von der Polizei verhört und schlussendlich 1940 für geisteskrank erklärt. Über die Geistesheilanstalt in Rankweil kam er nach Hall und schlussendlich nach Linz-Niederhart. Vermutlich wurde der als unheilbar irre eingestufte Gstrein Anfang 1943 ein Opfer der Euthanasie und getötet. Als offizielles Sterbedatum wurde der 17. September 1942 aufgrund von “Paralysis progressiva” angegeben.

Neunteilige Serie

Anlässlich des 75. Jahrestages stellen VOL.AT und der Historiker Meinrad Pichler in einer neunteiligen Serie Vorarlberger Schicksale von Opfern des Nationalsozialismus vor. Der Autor von “Nationalsozialismus in Vorarlberg – Opfer, Täter, Gegner” berichtet bis zum 10. November vom Schicksal neun beispielhafter Personen, die unter dem Nationalsozialismus den Tod fanden.

Pogrome 1938: Vortrag von Meinrad Pichler

12. November 2013: Wie aus Nachbarn Feinde werden

Veranstaltungsort: Evangelischer Gemeindesaal Bregenz
Beginn: 19:30 Uhr, Bregenz

Im Rahmen der Ökumenischen Gespräche 2013, Bregenz spricht der Historiker Meinrad Pichler im Gedenken an die Novemberpogrome 1938 darüber, „Wie aus Nachbarn Feinde werden”. Dabei wird er auf die Ursachen eingehen, die damals dazu geführt haben. Er wird ferner der Frage nachgehen, wie es dazu kommen konnte, dass so viele ÖsterreicherInnen TäterInnen wurden. Aber auch auf Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit wird er Bezug nehmen.

Weitere Informationen: evang-kirche-bregenz.at, Eintritt frei(willige Spende)

Die gesamte Serie:

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