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Die Opfer des Nationalsozialismus: Gendarmeriekommandant Hugo Lunardon

©Meinrad Pichler
Dornbirn. Anlässlich des 75. Jahrestags der Novemberpogrome zeigen wir neun beispielhafte Schicksale Vorarlberger Opfer des Nationalsozialismus auf. Hugo Lunardon aus Hard war vor dem Anschluss Gendarmeriekommandant in Dornbirn.
Hugo Lunardons Schicksal
Meinrad Pichler im Gespräch
Die Familie Turteltaub
Als 1938 die Synagogen brannten
Vielfältige Biografien der Opfer
"Reichskristallnacht": Archivbilder

Hugo Lunardon wurde 1893 in Hard geboren und erlernte vor dem Ersten Weltkrieg noch dem Beruf des Graveurs. Nach dem Krieg und russischer Kriegsgefangenschaft kam er nach Vorarlberg zurück, doch Graveure wurden nicht gebraucht. Hugo Lunardon meldete sich daher zur Gendarmie, absolvierte die Grundausbildung in Innsbruck. Da er älter war als die meisten anderen Rekruten, bemühte er sich durch seinen Eifer und Leistung positiv aufzufallen. der überzeugte Katholik heiratete 1931, 1933 und 1935 wurden seine beiden Töchter Olga und Gertrud geboren.

Kampf gegen Nationalsozialisten

Sein Fleiß trug Früchte, 1933 wurde der bisherige Postenkommandant von Hohenems in das “braune Nest” Dornbirn versetzt, um den Nationalsozialisten Einhalt zu gebieten. Hier hatte er auch mit Widerstand in den eigenen Reihen zu kämpfen, nicht zuletzt sein Stellvertreter sabotierte regelmäßig Lunardons Vorgehen. Im Zuge des Anschlusses am 11. März wurde der 40-Jährige malträtiert und in “Schutzhaft” genommen. Im weiteren Verlauf war er zuerst im KZ Dachau und dann im KZ Mauthausen in Gefangenschaft. Durch die schweren Haftbedingungen geschwächt, starb er am 14. März 1940 an den Folgen von Hunger und den Schlägen eines SS-Hauptscharführers.

Neunteilige Serie

Anlässlich des 75. Jahrestages stellen VOL.AT und der Historiker Meinrad Pichler in einer neunteiligen Serie Vorarlberger Schicksale von Opfern des Nationalsozialismus vor. Der Autor von “Nationalsozialismus in Vorarlberg – Opfer, Täter, Gegner” berichtet bis zum 10. November vom Schicksal neun beispielhafter Personen, die unter dem Nationalsozialismus den Tod fanden.

Pogrome 1938: Vortrag von Meinrad Pichler

12. November 2013: Wie aus Nachbarn Feinde werden

Veranstaltungsort: Evangelischer Gemeindesaal Bregenz
Beginn: 19:30 Uhr, Bregenz

Im Rahmen der Ökumenischen Gespräche 2013, Bregenz spricht der Historiker Meinrad Pichler im Gedenken an die Novemberpogrome 1938 darüber, „Wie aus Nachbarn Feinde werden”. Dabei wird er auf die Ursachen eingehen, die damals dazu geführt haben. Er wird ferner der Frage nachgehen, wie es dazu kommen konnte, dass so viele ÖsterreicherInnen TäterInnen wurden. Aber auch auf Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit wird er Bezug nehmen.

Weitere Informationen: evang-kirche-bregenz.at, Eintritt frei(willige Spende)

Alle Veranstaltungen anlässlich des Gedenktages im Überblick.

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