Netflix bricht neuen Rekord: "3 Body Problem“ ist die neue teuerste Serie

Seit Jahren tobt ein intensiver Wettstreit unter den Streaming-Anbietern. Ein entscheidender Faktor neben den Abonnementpreisen sind die exklusiven Inhalte. Während einige große Filme auf mehreren Plattformen verfügbar sind, haben Anbieter wie Netflix, Amazon und Disney+ bereits eine Tradition darin, eigene Filme und Serien zu erstellen, die ausschließlich auf ihren eigenen Diensten angeboten werden. Diese Exklusivproduktionen verursachen erhebliche Kosten, wie das neueste Beispiel von Netflix mit dem Titel „3 Body Problem“ verdeutlicht.
Ein ambitioniertes Projekt
Die Science-Fiction-Serie „3 Body Problem“ wird am 21. März auf Netflix veröffentlicht. Das ambitionierte Projekt wird von David Benioff und D.B. Weiss geleitet, zwei renommierten US-amerikanischen Produzenten, die vor allem für ihre Arbeit an „Game of Thrones“, der vielleicht erfolgreichsten Serie des letzten Jahrzehnts, bekannt sind. Für ihre Beiträge zu dieser HBO-Serie wurden sie mit mehreren Emmys ausgezeichnet. Netflix erhofft sich mit der Beteiligung von Benioff und Weiss an „3 Body Problem“ sicherlich einen beträchtlichen Erfolg, auch wenn dieser möglicherweise nicht ganz an die Erfolge von „Game of Thrones“ heranreicht.
Budgetrekord für Netflix
Der Streaming-Anbieter hat für das Projekt tief in die Tasche gegriffen. 200 Millionen US-Dollar musste Netflix für „3 Body Problem“ zahlen. Dabei belaufen sich die Produktionskosten auf durchschnittlich 25 Millionen US-Dollar pro Episode der ersten Staffel, die aus acht Folgen besteht. Diese Investitionssumme setzt „3 Body Problem“ nicht nur an die Spitze der teuersten Netflix-Produktionen, bisher gehalten von „One Piece“ mit 144 Millionen US-Dollar, sondern katapultiert die Serie auch auf einen der vorderen Plätze in der Liste der kostspieligsten Serienproduktionen aller Zeiten.
Obwohl „Stranger Things“ ebenfalls hohe Produktionskosten verzeichnet, mit 270 Millionen USD für die neun Episoden der vierten Staffel, ist eine Kontextualisierung wichtig. „3 Body Problem“ ist gerade erst mit seiner ersten Staffel an den Start gegangen, während „Stranger Things“ sich über die Jahre bereits etabliert hat. Zum Vergleich: Die Produktionskosten der ersten Staffel von „Stranger Things“ beliefen sich durchschnittlich auf „nur“ sechs Millionen US-Dollar pro Episode. Selbst wenn man die allgemeine Zunahme der Produktionskosten seit 2015 in Betracht zieht, bleibt der Kostenanstieg bemerkenswert. Darüber hinaus übertreffen die Laufzeiten der einzelnen Folgen der kostspieligen vierten Staffel von „Stranger Things“, die bis zu 90 Minuten erreichen, die für „3 Body Problem“ vorgesehenen 45 bis 60 Minuten pro Episode deutlich.
Die Story hinter „3 Body Problem“
Die hohe Erwartungshaltung gegenüber „3 Body Problem“ gründet sich nicht allein auf das beträchtliche Budget und die renommierten Showrunner. Vielmehr zieht die Serie ihre Inspiration aus der erfolgreichen „Trisolaris“-Trilogie von Cixin Liu. In dieser Geschichte dreht sich alles um eine außerirdische Spezies namens Trisolaris, die in der Serie wahrscheinlich ebenfalls eine zentrale Rolle spielen wird. Diese Wesen suchen nach einer neuen Heimat, da ihr eigener Planet durch die extremen Bedingungen seiner drei Sonnen unbewohnbar geworden ist – ein Szenario, das in der Science-Fiction-Literatur nicht ungewöhnlich ist.
In dieser Geschichte sticht besonders hervor, dass die Wissenschaftlerin Ye Wenjie schon 400 Jahre vor der Ankunft der außerirdischen Invasoren von deren Plänen erfährt. Daraufhin errichtet ein einflussreicher Geschäftsmann eine Organisation mit dem Ziel, die Erde auf die bevorstehende Invasion vorzubereiten. Die Frage bleibt, ob ein solches Unterfangen über mehrere Jahrhunderte hinweg erfolgreich sein kann.
Obwohl der Cast mit Schauspielern wie Jonathan Pryce (bekannt aus „Fluch der Karibik“, „Game of Thrones“, „The Crown“), Benedict Wong (bekannt aus „Doctor Strange“, „Marco Polo“, „Gemini Man“) und Liam Cunningham (bekannt aus „Game of Thrones“, „Outcasts“, „Kampf der Titanen“) einige bekannte Gesichter aufweist, ist die Besetzung sowohl in den USA als auch international weitgehend weniger bekannt. Dies unterscheidet „3 Body Problem“ von anderen kostspieligen Netflix-Produktionen, die teilweise hohe Gagen für Stars aufwenden mussten. Bei „3 Body Problem“ scheint daher ein Großteil des Budgets direkt in die Produktionskosten geflossen zu sein, anstatt in hohe Gagen für etablierte Stars.
Die mitwirkenden Schauspieler
Ein umfangreiches Budget ist keineswegs eine Garantie für Erfolg. Zum Beispiel erreichte „Citadel“ trotz Investitionen von etwa 250 Millionen USD nur mäßigen Erfolg, obwohl Amazon beschloss, die Serie fortzusetzen. Ebenso entpuppte sich „The Gray Man“, der mit einem Budget von 200 Millionen USD der bisher teuerste Film von Netflix ist, als Enttäuschung für den Anbieter. Auf „3 Body Problem“ lastet daher ein erheblicher Erfolgsdruck, besonders da ein anderes kürzlich veröffentlichtes Sci-Fi-Projekt von Netflix, „Rebel Moon – Teil 1: Kind des Feuers“ von Zack Snyder, lediglich durchschnittliche Kritiken erhielt und es nicht unter die Top 10 der meistgestreamten Netflix-Filme schaffte. Angesichts der Investition von 170 Millionen USD in „Rebel Moon“ hatte Netflix vermutlich auf einen größeren Erfolg gehofft.
Die ersten Bewertungen von „3 Body Problem“ zeigen ein Bild, das von positiv bis gemischt reicht. Aus 33 Rezensionen ergibt sich ein mittlerer Zustimmungswert von 73 Prozent, was generell als positiv angesehen wird. Dennoch gibt es auch deutliche Kritik, insbesondere hinsichtlich der Handlungstiefe im Vergleich zum Buch. Dies bietet jedoch keinen sicheren Hinweis darauf, wie die Serie letztendlich beim breiten Publikum ankommen wird. Besonders bei großangelegten Produktionen divergieren die Ansichten von Kritikern und Publikum häufig.
Hohe Erwartungen
Die Erwartungen des Streaming-Anbieters an das Projekt sind zweifellos hoch. Immerhin sind David Benioff und D.B. Weiss durch ihren Vertrag, der ebenfalls ein Volumen von 200 Millionen USD umfasst, dazu verpflichtet, weitere bedeutende Projekte für Netflix zu realisieren. Ein vergleichbarer Vertrag mit Ryan Murphy resultierte bereits in erfolgreichen Serien wie „Dahmer – Monster: Die Geschichte von Jeffrey Dahmer“, „Ratched“ und „The Watcher“.
(VOL.AT)
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