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Wohnen in Vorarlberg im Jahr 2019: Preise halten sich auf hohem Niveau

©VOL.AT/Steurer/Rauch
Beim Neujahrsempfang hoffte Landeshauptmann Markus Wallner, dass der Zenit bei den Wohnpreisen erreicht sei. Eine Entspannung wird sich jedoch kaum erwarten lassen.
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Beim Neujahrsempfang des Landes Vorarlberg waren die Wohnkosten im Ländle zwar nicht auf der Tagesordnung, aber dennoch Thema. Landeshauptmann Markus Wallner hoffte, dass der Zenit erreicht ist, wenn nicht sogar schon überschritten. Ein Blick in die aktuellen Projekte der Vorarlberger Baufirmen zeigen zumindest jedoch keine Entspannung der Wohnkosten.

2-Zimmer-Wohnung in Dornbirn

So entstehen derzeit mehrere Projekte am Knie in Dornbirn, auf und rund um das ehemalige Areal des Kinderdorfs. Für eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit Panoramablick  über das untere Rheintal und etwas mehr als 50 Quadratmeter Wohnfläche bekommt man hier für knapp unter 300.000 Euro. Mit großzügiger Terrasse gibt es diese Wohnung für knapp 400.000 Euro.

Lochau: 260.000 Euro für Wohnung mit Seeblick

In Lochau direkt an der L190 mit potentiellem Seeblick kommt die vergleichbare Wohnung, 51 Quadratmeter und Terrasse von acht Quadratmetern, immerhin noch auf 260.000 Euro reiner Wohnungspreis.

Haselstauden: 53 Quadratmeter für 300.000 Euro

Auch abseits solch exquisiter Lage sind die Preise im Neubau weiterhin auf hohem Niveau. In Dornbirn Haselstauden können 53 Quadratmeter auf 300.000 Euro kosten.

77 Quadratmeter für 450.000 Euro

Im Oberen Rheintal kommt eine 77-Quadratmeter-Wohnung von drei Zimmern immer noch auf über 450.000 Euro. Eine 2-Zimmer-Terrassenwohnung in Bludesch von 56 Quadratmetern kostet ebenfalls noch 235.000 Euro.

Hoher Bodenpreis: 600 bis 800 Euro

Ein Grund für die hohen Wohnkosten liegt in der Knappheit an Grund und Boden, vor allem in den Ballungsräumen Rheintal und Walgau. Der Quadratmeter komme auf 600 bis 800 Euro – und dies nicht in den Bestlagen, bestätigt Hans-Peter Lorenz von der Vogewosi. Erst kürzlich hat die Vogewosi in Lauterach an der Harderstraße ein Grundstück um einen Preis am unteren Ende dieser Spanne erworben. Im Telefoninterview mit VOL.AT rechnet er damit, dass die Preise auf diesem Niveau bleiben. Eine gesteigerte Verdichtung könnte hier aus seiner Sicht helfen – wenn sie nicht für einen weiteren Anstieg der Bodenpreise sorgen.

Auch eine Studie von Ländleimmo zum zehnjährigen Bestehen vom Dezember 2018 zeigt die Entwicklung. Auf der Immobilienplattform für Vorarlberg wurde 2008 durchschnittlich 198,86 Euro für den Quadratmeter ausgerufen. 2013 waren es bereits 227,14 Euro pro Quadratmeter, danach stiegen die Preise schnell an, bevor sie 2018 bei durchschnittlich knapp unter 400 Euro den Quadratmeter stoppten.

Baukosten für Miete wichtiger als die Bodenpreise

Aus Sicht der Baubranche könnte man jedoch mit hohen Grundstückspreisen besser leben wie mit den ebenfalls hohen Errichtungskosten. Denn ein Grundstück ist ein bleibender Wert, diesen kann man auf lange Zeit in kleinen Dosen über die Miete refinanzieren. Ein Gebäude muss jedoch auf 30 Jahre abgeschrieben werden, hinzu kommt die Instandhaltung. Die Gebäudekosten müssen also in einem klar abgegrenzten Zeitrahmen wieder reingeholt werden.

Günstige Baukonzepte als Ausweg

Hohe Errichtungskosten schlagen sich daher direkter auf die Miete nieder wie Grundstückskosten. Auch ein Grund, warum in Vorarlberg mehrere Bauherren günstige Baukonzepte testen. 2014 schuf Hefel Wohnbau mit “Riva” einen Ansatz von günstigem Wohnraum, die Vogewosi schuff Konzepte wie “Wohnen 500” und “Wohnen 500plus”.

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