"Neozoen" sind Lebewesen, die vom Menschen in ihren Lebensraum eingeschleppt wurden und dort oft gravierende Auswirkungen auf die heimische Flora und Fauna haben. Eine dieser eingewanderten Tierarten ist die Süßwasserqualle. Mit steigenden Wassertemperaturen taucht sie nun wieder an der Wasseroberfläche des Bodensees auf.
Quallen im Bodensee
Im Bodensee wurde die ursprünglich aus Ostasien stammende Süßwasserqualle erstmals 1999 im Harder Binnenbecken gesichtet. Dann erneut 2003 an selber Stelle und 2011 in der Fußacher Bucht. Grund für die seltenen Sichtungen ist, dass die Qualle bei durchschnittlichen Wassertemperaturen lediglich in Polypenform am Grund des Sees lebt. Erst bei hohen Temperaturen entwickeln sich die Quallen in ihre etwas mehr als zwei Zentimeter große Medusenform und steigt an die Wasseroberfläche.
Harmlos
Klaus Zimmermann von der Inatura hat auch in diesem Jahr schon Tiere beobachtet: "In der Fußacher Bucht kann man die Tiere bereits seit einigen Tagen beobachten." Für den Menschen sind die Quallen, im Gegensatz zu manch einer ihrer Salzwassergenossinen, jedoch harmlos. Zwar besitzen auch sie Nesselzellen wie alle anderen Quallenarten, aber: "Die Tiere sind nur etwa münzgroß. Für einen Menschen ist das Gift der Qualle ungefährlich", beruhigt der Experte.
Einfluss auf heimische Tiere
Die einzigen, die sich vor ihnen fürchten müssen sind Kleinstlebewesen, die jetzt vermehrt von der Qualle gefressen werden. Einen messbaren Einfluss auf die heimischen Seebewohner haben die eingeschleppten Weichtiere nicht, sagt Zimmermann. Dazu sei die Menge dessen, was die Tiere zu sich nehmen zu gering. Zudem würden die Tiere selbst auch gefressen, auch wenn die Quallen bei einem Wasseranteil von 99,3 Prozent nicht wirklich nahrhaft sind.
(VOL.AT/Lukas Wild)
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