Stau-Problem: Experten prüfen in Vorarlberg ein Abfahrtsverbot von der A14
Seit vergangener Woche sorgen Staus in Bregenz vermehrt für Aufregung. Grenzkontrollen in Deutschland aufgrund der Weltwirtschaftskonferenz belasten den Verkehr massiv. Durch die Kontrollen und Blockabfertigung staut es sich nicht nur an der Grenze. Vor dem Pfändertunnel gibt es Blockabfertigung und der Ausweichverkehr verstopft das Bregenzer Stadtgebiet und die zum Teil auch die umliegenden Gemeinden. Ganz zum Ärger der Anrainer und Pendler.
Ritsch: Land muss handeln
Auch Bürgermeister Michael Ritsch ist alles andere als erfreut über die Verkehrssituation. "Als die wahrscheinlich am massivsten betroffene Gemeinde beobachten wir die aktuelle Verkehrssituation durch die Polizeikontrollen in der Bundesrepublik mit ebenso großem Ärger wie dies die Bürgerinnen von Bregenz tun", hieß es auf VOL.AT-Anfrage aus dem Rathaus. "Da trotz des Endes der Pfingstferien in Deutschland auch kommendes Wochenende nicht mit einer Entlastung zu rechnen sein wird, fordern wir nun ein konsequentes Handeln der Landesregierung."
Sperre für deutsche Nummerntafeln?
"Aus unserer Sicht sollten die Autobahnabfahrten nach Bregenz für diesen Zeitraum für Autos mit deutschen Kennzeichen, die die Bregenzer Stadtstraßen als Stauumfahrung nutzen wollen, gesperrt werden", verdeutlicht Michael Ritsch in einer schriftlichen Stellungnahme. Hier herrsche nämlich "Gefahr im Verzug". Schließlich werde ein Durchkommen für Einsatzfahrzeuge im Ernstfall massiv beeinträchtigt.
"Gleichzeitig ist die aktuelle Verkehrssituation der beste Beweis für die dringende Notwendigkeit für die Umsetzung der autofreien Innenstadt und bestätigt uns in unseren Beschlüssen dazu", so der Bürgermeister. "Es gibt mehrere Bestrebungen seitens der Stadt, den Transitverkehr durch Bregenz einzudämmen." Hierzu liefere man auch immer wieder Vorschläge an das Land Vorarlberg. Dieses müsse letztlich auf Landesstraßen die Umsetzung dieser Lösungen bewirken.
Abfahrtsverbot wird geprüft
Eine Anfrage von VOL.AT an die Landesräte Christian Gantner und Marco Tittler wurde vom Land Vorarlberg prompt an die zuständige Bezirkshauptmannschaft Bregenz weitergeleitet. "Aktuell werden zur Vermeidung von weiteren Stauerscheinungen auf Vorarlberger Gebiet intensive Gespräche mit den Verantwortlichen der deutschen Bundespolizei geführt", erklärt Hava Ostoverschnigg in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber VOL.AT. Sie ist Leiterin der Polizeiabteilung der BH Bregenz.
City-Maut in Bregenz?
"So etwa zum Thema Verlegung der derzeitigen Grenzkontrollstelle oder aber die Erweiterung der Kontrollspur bei der jetzigen Kontrollstelle, damit zweispurig abgefertigt werden kann." Endgültige Ergebnisse dieser Besprechung lägen im Moment nicht vor. Statt einer sogenannten City-Maut wird eine andere Möglichkeit in Betracht gezogen: "Das Thema Abfahrtsverbot von der Rheintalautobahn A14 wird derzeit ebenfalls von den Verkehrsexperten des Landes geprüft", verdeutlicht Ostoverschnigg. Das Ergebnis der Prüfung ist natürlich noch offen.
Abfahrtsverbot in Tirol und auch in der Schweiz
Dass das aber möglich ist, zeigt ein Blick über die Landesgrenze nach Tirol. Erste Ende Mai 2022 wurde das Abfahren ins niederrangige Verkehrsnetz nur für den Ziel-, Quell- und Anrainerverkehr erlaubt. Wie das Land Tirol mitteilte, gilt dieses Abfahrtsverbot von Pfingsten bis September. Und damit ist Tirol nicht alleine, denn auch die Schweizer gehen so vor, wie auch schon viele Vorarlberg bei der Rückreise aus Italien selbst feststellen musste.
(VOL.AT)
Du hast einen Hinweis für uns? Oder einen Insider-Tipp, was bei dir in der Gegend gerade passiert? Dann melde dich bei uns, damit wir darüber berichten können.
Wir gehen allen Hinweisen nach, die wir erhalten. Und damit wir schon einen Vorgeschmack und einen guten Überblick bekommen, freuen wir uns über Fotos, Videos oder Texte. Einfach das Formular unten ausfüllen und schon landet dein Tipp bei uns in der Redaktion.
Alternativ kannst du uns direkt über WhatsApp kontaktieren: Zum WhatsApp Chat
Es hat einen Fehler gegeben! Bitte versuche es noch einmal.Herzlichen Dank für deine Zusendung.