Präsenzunterricht als wichtigster Punkt - Impfung spielt große Rolle

Am 13. September starten Vorarlbergs Schulen mit dem bereits vorgestellten 4-Punkte-Plan in das neue Schuljahr. Der Plan für einen sicheren Schulstart führt bei einigen Pädagogen zu Kritik und Protesten gegen einen "Test- und Impfzwang". Wie die Bildungsdirektorin Marte-Stefani auf diesen Widerstand reagieren will, erklärte sie am Donnerstag bei "Vorarlberg LIVE".
Der wichtigste Punkt beim Schulgipfel - und hier seien sich alle Beteiligten einig - war, den Präsenzunterricht durchführen zu können. Man wolle Distance-Learning und Schulschließungen vermeiden. "Hier spielt natürlich die Impfung eine wesentliche Rolle", erklärt Bildungsdirektorin Marte-Stefani. "Die Infektionszahlen sowie die Dauer einer Infektion sind hier wesentlich geringer. Wenn es in einer Klasse einen positiven Fall gibt, ist eine geimpfte Person 'nur' eine K2-Person und muss nicht abgesondert werden." Auch die 3-G-Regel sollte in der Gesellschaft kein Problem mehr darstellen, wie Marte-Stefani sagt. "Es ist selbstverständlich einen Nachweis zu erbringen."
Was wurde heute beim Schulgipfel mit der Corona-kritischen Personengruppe besprochen?
"Wir hatten ein konstruktives Gespräch, wichtig ist uns das gemeinsame, einheitliche Ziel, nämlich Schulschließungen zu vermeiden", so Marte-Stefani. In Vorarlberg gibt es rund 6.500 Lehrpersonen und es gäbe eine Gruppe die Probleme mit den Maßnahmen hätte. "Wir können Ängste verstehen, wir möchten allerdings versuchen mit vielen Gesprächen noch einmal aufzuklären, eventuell auch, um Alternativen zum PCR-Test zu suchen." Es soll auf keinen Fall eine Spaltung erfolgen, wie die Bildungsdirektorin erklärt. "Wir haben ein sehr schwieriges Jahr hinter uns. Wir möchten dennoch niemanden verlieren."
Muss man damit rechnen, dass man sich mit manchen Lehrern nicht einigen kann?
"Wir hatten bisher drei Fälle, bei denen wir keine Einigung finden konnten. Rechtlich gesehen gibt es aber eine Dienstpflicht, die es zu erfüllen gilt", erklärt die Bildungsdirektorin. Man sei aber zuversichtlich, dass man gute Lösungen finden würde.
Was ist von Seiten der Elternvertretung besprochen worden?
Auch den Eltern wäre es besonders wichtig, dass der Präsenzunterricht ausgeführt werden kann. "Für viele Familien war das Distance-Learning eine große Belastung. Wir müssen die vorgesehenen Maßnahmen jetzt umsetzen." Neu in der Verordnung: Aufklärungsgespräche durch Schulleitungen zu führen. "Vielfach sind es Unsicherheiten und Fragen, etwa wie ein Test verläuft. Rechtlich gesehen ist es so: Wenn jemand trotz Aufklärung und Bemühen dem dennoch nicht nachkommen will, findet ortsungebundener Unterricht Zuhause statt. Was Eltern allerdings wissen müssen: Um den Lehrstoff muss man sich dann selbst kümmern."
Das gilt für das neue Schuljahr:
- Das neue Schuljahr beginnt mit einer dreiwöchigen "Sicherheitsphase", in der alle Schüler und Lehrkräfte unabhängig vom Impfstatus dreimal pro Woche einen Corona-Test absolvieren müssen. Einer davon ist ein PCR-Test.
- In Vorarlberg werden laut Bildungsdirektorin Evelyn Marte-Stefani wohl am Montag Antigen- und PCR-Test erfolgen, am Donnerstag dann ein Antigen-Test.
- Nach den drei Wochen hängt die Testpflicht von der Risikolage ab.
- Ungeimpfte Lehrer müssen immer ein gültiges Testzertifikat vorweisen, wobei einmal pro Woche ein externer PCR-Test gebracht werden muss.
Die gesamte Sendung:
VORARLBERG LIVE am Donnerstag, 26. August 2021
Wann: ab 17 Uhr live auf VOL.AT, VN.at und Ländle TV
Gäste: Evelyn Marte-Stefani (Bildungsdirektorin), Marco Tittler (ÖVP)
Moderation: Pascal Pletsch (Chefreporter VOL.AT)
Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.
(VOL.AT)
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